Der Eselstall war eine Holzknechtunterkunft im Gebiet des "Roßkopf", wo das ehemalige Forstrevier Stelzen an das Forstrevier Schratteneck grenzt. Es war, wie alle derartigen Hütten mit einem etwa 3m langen groben Tisch mit umlaufender Bank ausgestattet. An einer Ecke war die Kochgelegenheit mit gusseisener Pfanne, aufgehängt auf einem eisernen Dreibein. Darüber hing ein Gestänge zum Trocknen nasser Arbeitskleidung. Rechts und links vom Tisch war die "Grat" ein Lager aus Reigras für etwa 15 Holzknechte, die hier eine ganze Arbeitswoche verbrachten. Bis etwa Brusthöhe waren die Hüttenwände aus Rundlingen gezimmert und mit Moos abgedichtet. Darüber waren die Wände nur aus Lohrinde, ebenso wie das Dach. Im rückwärtigen Anbau waren die Zugtiere und Gerätschaften untergebracht. Warum diese Hütte Eselstall genannt wurde, konnte niemand mehr dem Autor beantworten. Die Hütte war etwa bis zum 2. Weltkrieg in Verwendung. Die letzten Reste davon waren noch in den 90er Jahren sichtbar.
Das Gebiet dort, wo heute der Weg von Wirmling in die "Weissen" nach Hocheck führt, heißt noch heute "Roßkopf" und rührt daher, dass dort um 1880 der Kopf eines verendeten Arbeitspferdes an einem Baum neben dem Weg aufgehängt wurde und so zur Wegmarke wurde.
Das hier verwendete Bild ist um etwa 1920 bis 1925 entstanden und zeigt die dort in diesem Revier beschäftigten Holzknechte des ehemaligen kaiserlichen Forstes. Ab 1921 wurden daraus die Österreichischen Bundesforste. Das Original dieses Bildes ist bei Josef Berger aus Schlag 15, dessen Vater, Anton Berger (1899-1985), ebenso wie Sepp, Holzknecht war und hier (sitzend. 1. v. links) zu sehen ist. Die Beschreibung der Hütte erfolgte ebenfalls vom bereits 95jährigen Josef Berger.