In einem mit Granitsteinen eingefassten Schotterbett aus Granitbruch steht die Gedenkstätte an die Opfer der Todesmärsche vom April 1945.
Der Verein Mauthausenkomitee Enns hat an einem zentralen Knotenpunkt dieser Wege, an der Kreuzung der alten Steyrer Straße und der Wienerstraße, ein Denkmal errichtet, das die Anzahl der Ermordeten in den einzelnen Gemeinden entlang der Todesmarschstrecke graphisch darstellt. Die Überlebensgeschichte des David Hersch, der in Enns von der Familie Friedmann versteckt und gerettet wurde, ist ebenfalls gestalterisch aufgearbeitet. Anders, menschlich zu handeln, war auch in der damaligen Zeit möglich. Zentrale Aussage des Denkmals ist „Denke an die Folgen von Faschismus und Nationalismus“, um den Bezug zur heutigen Zeit herzustellen.
In zwei Achsen sollen die Todesmarschrouten aus dem Enns- und Steyr Tal und von Mauthausen/Gusen nach Gunskirchen mit mehreren Granitsäulen sichtbar gemacht werden.
Die Zahl der in den jeweiligen Orten aufgefundenen Toten sind auf den einzelnen Ortssteinen festgeschrieben.
Ein weiteres Teil des Denkmals erinnert an David Hersch, dem zwar die Flucht an dieser Weggabelung gelang, aber nach Mauthausen zurückgebracht wurde.
Im März und April 1945 wurden an die 22.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder, die meisten von ihnen aus Ungarn, in jeweils nur drei Tagen unter schwerer Bewachung von SS-Leuten, die 55 km lange Strecke vom Konzentrationslager Mauthausem ins Barackenlager "Hochholz" bei Gunskirchen getrieben. Für viele der ohnehin kranken und entkräfteten Menschen war dies das Todesurteil. Nicht umsonst nannte man diese "Evakuierung" bald Todesmärsche. Wer zusammenbrach oder entkräftet stehen blieb, wurde von SS-Wachen erschlagen oder erschossen.