Auch in unserer Pfarrgemeinde hielt bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts der „Schwarze Tod“ oft und reiche Ernte. Dabei hat es sich nicht immer um die eigentliche Beulen- oder Lungenpest gehandelt. Die Geschichte berichtet von verschiedensten Krankheitsbezeichnungen. Zeugen dieser Epidemien sind die drei steinernen Pestsäulen, für eine einzige Pfarre verhältnismäßig viele. Demnach dürfte es hier auch zahlreiche Opfer gegeben haben. Diese Säulen aus der Spätgotik sind in Oberösterreich ganz einmalig.
Der Überlieferung nach durften Pesttote nicht am Ortsfriedhof bestattet werden. In vielen Fällen wurden sie in den Hausgärten begraben. Waren die Todesfälle zahlreich, so wurden außerhalb des Ortes Massengräber angelegt.
Vielleicht befanden sich Grabstätten auch in unmittelbarer Nähe der Pestsäule, deren Standorte sich während der langen Zeit seither aber verändert haben. Wir können hier nur Vermutungen anstellen, da es bei uns über die ersten Pestopfer leider keine Nachricht gibt.
Die Pestsäule reiht man in die Kategorie der Nischenblocksäulen ein. Sie ist aus Granit gefertigt, gliedert sich in Sockel, Säule, Kapitelaufsatz, Tabernakel mit drei Nischen und dem Dach. Den Abschluss bildet ein geschmiedetes Patriarchenkreuz.
Ursprünglich befanden sich in den Nischen Blechbilder. Bei der Restaurierung der Säule soll das Bild des heiligen Sebastian noch erkennbar gewesen sein.
Heute befinden sich in den drei Nischen Hinterglasbilder mit Heiligendarstellungen, Hl. Christophorus, Hl. Florian, und einer Dreifaltigkeitsdarstellung. An der flachen Seite am Tabernakel ist das Christusmonogramm (IHS) und die Jahreszahl 1671 eingeschlagen.