Pestsäule an der Bundesstraße 129

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Nischenblocksäule
Zustand:
Witterungsschäden
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4730 Waizenkirchen (Grieskirchen)
Adressbeschreibung:
Unmittelbar neben der Bundesstraße 129 in Fahrtrichtung Linz, nach der Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschule rechtsseitig.
Adresse (Ortschaft):
Linzer Straße (Waizenkirchen)
Breiten-, Längengrad:
48.325787579551, 13.868462633929 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
302 cm

b) Gesamtbreite:
94 cm

c) Gesamttiefe:
94 cm

d) Sockelhöhe:
25 cm

e) Sockelbreite:
94 cm

f) Sockeltiefe:
94 cm

g) Säulen/Pfeilerhöhe:
214 cm

h) Säulen/Pfeilerbreite:
30,6 cm

i) Säulen/Pfeilertiefe:
30,6 cm

j) Aufsatzhöhe:
63 cm

k) Aufsatzbreite:
45 cm

l) Aufsatztiefe:
45 cm

m) Bekrönungshöhe:
50 cm

n) Bekrönungsbreite:
30 cm

o) Bekrönungstiefe:
0,4 cm

p) Nischenhöhe:
41 cm

q) Nischenbreite:
30 cm

r) Nischentiefe:
5,4 cm
AKfKDF_Bemassung_Bildstock_Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Christusmonogramm (IHS)
Westseite


Inschrift
Inschriftentyp

Jahreszahl
1671

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Eingraviertes Entstehungsjahr unter dem IHS Zeichen

Sakrales Bild
Material für Bilder

Hinterglas
Südseite

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Florian


Sakrales Bild
Material für Bilder

Hinterglas
Ostseite

Sakrale Ikonographie

Dreifaltigkeitsdarstellung
Gnadenstuhl mittig, flankiert von Hl. Paulus links, und Hl. Petrus rechts

Heiligendarstellung - Hl. Paulus
Hl. Paulus links

Heiligendarstellung - Hl. Petrus
Hl. Petrus rechts


Sakrales Bild
Material für Bilder

Hinterglas
Nordseite

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Christophorus
Darstellung des Heiligen Wappen von Waizenkirchen Wappen blau weiß Wappen rot weis rot.


Kreuz
Kreuzform

Patriarchen Kreuz (mit getatzten Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur

Stein
Stein-Art

Granit/Granitverwandte Gesteine

Stein-Technik

behauen
Der großflächige, niedrige, quadratische Sockel, trägt die ansatzlose toskanische Säule die mit 2 Wülsten endet. Auf einer zwischegeschobenen Platte sitzt der Blockaufsatz mit 3 Spitzbogenbildnischen. Den Abschluss bilden ein Kreuzdach und das Patriarchenkreuz aus Schmiedeeisen.

Errichtung
1671

Votationsgrund
Pest/Seuche

das von der Past stark betroffenen Gebiet weist 3 Pstsäulen auf .

Auch in unserer Pfarrgemeinde hielt bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts der „Schwarze Tod“ oft und reiche Ernte. Dabei hat es sich nicht immer um die eigentliche Beulen- oder Lungenpest gehandelt. Die Geschichte berichtet von verschiedensten Krankheitsbezeichnungen. Zeugen dieser Epidemien sind die drei steinernen Pestsäulen, für eine einzige Pfarre verhältnismäßig viele. Demnach dürfte es hier auch zahlreiche Opfer gegeben haben. Diese Säulen aus der Spätgotik sind in Oberösterreich ganz einmalig.

Der Überlieferung nach durften Pesttote nicht am Ortsfriedhof bestattet werden. In vielen Fällen wurden sie in den Hausgärten begraben. Waren die Todesfälle zahlreich, so wurden außerhalb des Ortes Massengräber angelegt.

Vielleicht befanden sich Grabstätten auch in unmittelbarer Nähe der Pestsäule, deren Standorte sich während der langen Zeit seither aber verändert haben. Wir können hier nur Vermutungen anstellen, da es bei uns über die ersten Pestopfer leider keine Nachricht gibt.

Die Pestsäule reiht man in die Kategorie der Nischenblocksäulen ein. Sie ist aus Granit gefertigt, gliedert sich in Sockel, Säule, Kapitelaufsatz, Tabernakel mit drei Nischen und dem Dach. Den Abschluss bildet ein geschmiedetes Patriarchenkreuz.

Ursprünglich befanden sich in den Nischen Blechbilder. Bei der Restaurierung der Säule soll das Bild des heiligen Sebastian noch erkennbar gewesen sein.

Heute befinden sich in den drei Nischen Hinterglasbilder mit Heiligendarstellungen, Hl. Christophorus, Hl. Florian, und einer Dreifaltigkeitsdarstellung. An der flachen Seite am Tabernakel ist das Christusmonogramm (IHS) und die Jahreszahl 1671 eingeschlagen.

 

Literaturquelle
1995
Datenbankerfassung
2025-02
Kriegner Wolfgang
Letzte Überarbeitung
2025-07
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich