Bei der Stadlbauer-Kapelle handelt es sich um einen so genannten Kapellenbildstock, der nicht begehbar ist. Auf der nach Osten zum Haus ausgerichteten Sichtseite finden wir eine flache Spitzbogennische, in der an der Rückwand ein Holzkruzifix von einem Marienbild und einem Bild des Heiligen Josef mit Jesuskind flankiert ist. Am Nischenboden befindet sich ein Engel und eine Holztafel mit dem Liedtext "Von guten Mächten..."
Die Nische ist mit einem schmiedeeisernen Gitter abgeschlossen.
Nach den Erinnerungen von Altbäuerin Maria Stadlbauer und deren Sohn Franz Stadlbauer stand an der Stelle früher ein Holzkreuz mit einem Blechschnitt-Christus. Zu der Zeit, als noch Pferdefuhrwerke unterwegs waren, führte am Bauernhaus Stadlbauer ein Transportweg von der Schmiedeau zur Herrschaft Klam vorbei. Die Grafschaft war häufiger Benutzer dieses Weges. Wahrscheinlich passierte an der Stelle, wo das frühere Kreuz stand, einst ein Unfall mit einem Pferdefuhrwerk.
Nach dem Straßenbau der heutigen Amesbacher Straße wurde der Weg aufgelassen. Im Jahre 1960 wurde das Holzkreuz Opfer der Verwitterung, es stürzte um.
Für die Familie Stadlbauer bedeutete dieses Denkmal sehr viel. Deshalb beschloss man, an der Stelle eine neue Kapelle zu bauen. Anton Stadlbauer, der damalige Bauer und Besitzer des Grundstückes, errichtete eigenhändig die heutige Hauskapelle und stattete auch den Innenbereich aus. Sein Sohn Franz erinnert sich noch sehr genau an den Bau, es war im Jahre 1960, bei dem er als Bub im Pflichtschulalter fleißig mithalf.
Wie sehr dem Bauern diese Kapelle am Herzen lag, bewies die Tatsache, dass Anton Stadlbauer jeden Tag nach der Stallarbeit zur Kapelle ging und dort ein „Gegrüßet seist du, Maria“ betete.