Von diesem Denkmal gibt es eine geschichtliche Überlieferung. Unterhalb des Kapellendaches befindet sich eine Tafel, deren Inschrift über den Tod eines ehemaligen Hofbesitzers berichtet. Dieser war am Schutzengelsonntag des Jahres 1737 auf dem Heimweg von Grub überfallen und schwerst verletzt worden. Durch Anrufung Gottes und des heiligen Schutzengels blieb er noch vier Stunden am Leben und konnte mit dem heiligen Altarsakrament versehen werden. Darauf starb er. Er hinterließ seine Frau mit sechs Kindern. "Alle die da vorübergehen thuts für mich einen Vater unser beten. Gott gebe ihm die ewige Ruhe und allen christgläubigen Seelen. Amen."
Die Kapelle wurde von den Angehörigen des Mordopfers errichtet. An der Vorderseite finden wir über der Bildnische reiche Stuckarbeiten mit der Krönung Mariens. Auf dem Kapellenbild, einer Holztafel, wird unter der Passauer Madonna die Szene des beschriebenen Mordes dargestellt. Solche Votivbilder sieht man bei uns selten.
Die Kapelle ist in Massivbauweise, im Sockelbereich sind Bruchsteine ersichtlich, errichtet. Das Zeltdach ist mit Biberschwanzziegel, der Grat mit Kupferblech eingedeckt. Die Verkleidung der Dachspitze und das einfache Kreuz sind ebenfalls aus Kupferblech gefertigt. Das Votivbild in der Nische wird durch ein Glasfenster das in einen breiten Holzrahmen eingesetzt ist geschützt. Konsulent Erich Burndorfer restaurierte die Kapelle. 1988 weihte sie Pfarrer Karl Gruber neu ein und feierte mit den Hausbesitzern und der Pfarrgemeinde eine Gedenkandacht.