Mayr Kapelle in Grillparz

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Kapellenbildstock
Zustand:
Gut
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4730 Waizenkirchen (Grieskirchen)
Adressbeschreibung:
An der Straßenkreuzung in der Ortschaft Grillparz
Adresse (Ortschaft):
Grillparz (Grillparz)
Breiten-, Längengrad:
48.311996972135, 13.849738730904 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
350 cm

b) Gesamtbreite:
191 cm

c) Gesamttiefe:
102 cm

m) Bekrönungshöhe:
30 cm

n) Bekrönungsbreite:
12 cm

p) Nischenhöhe:
123 cm

q) Nischenbreite:
126 cm

r) Nischentiefe:
45 cm
AKfKDF_Bemassung_Kapellenbildstock_Vereinheitlicht.png
Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Diese traurige Geschichte hat sich zugetragen im Jahre 1737 am Schutzengel Sonntag auf dem Besitzer von Mairguth zu Grielparz indem er von Grueb nach Hauß gehen wollte überfiehl ihm ein Mörder grif ihn an warf ihn zu Boden und gab ihm 24 dödtliche Stich, aber aus Anrufung Gottes und des heiligen Schutzengel wurde er noch 24 Stund erhalten und mit den heiligen Altarssakrament versehen er stirbt und hinterließ sein Weib mit 6 Kindern. Alle die da vorüber gehen thuts für mich einen Vater unser betten. Gott gebe ihm die ewige Ruhe und allen christglaubigen Seelen Amen

Jahreszahl
1773

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Ein weißes schmales Brett , unterhalb der Traufe, die Objektbreite einnehmend, trägt den in schwarzer Frakturschrift verfassten Unfallsbericht.

Kapellenausstattung

Votivbild
Mit Szene des Mordes


Sakrales Bild
Material für Bilder

Holz

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria Hilf
Auf dem Altarbild, einer Holztafel, wird unter der Passauer Madonna die in den Wolken schwebt, die Szene des beschriebenen Mordes dargestellt.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Stuck - Halbreliefbild, unbemalt

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Marienkrönung
An der Vorderfront über der Nische

Engel
Die Krönungsszene wird von Engelköpfen mit Flügel flankiert darunter Blattwerk.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
Bekrönungskreuz am Zeltdach

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Mischmaterial
Bruchsteine sind im unteren Teil ersichtlich, sonst Ziegelbau

Mauerwerk-Technik

verputzt
glatt verputzt und gelb gestrichen. Links und rechts der Nische ist ein dreifaches Traufgesims, glatt weiß geputzt. Die eingesprungene Rundbogennische flankieren kannelierte weiße Pilaster. Der breite Holzrahmen der Nische ist tiefer gesetzt und vorne mit einem Fensterbrett aus Holz versehen.

Von diesem Denkmal gibt es eine geschichtliche Überlieferung. Unterhalb des Kapellendaches befindet sich eine Tafel, deren Inschrift über den Tod eines ehemaligen Hofbesitzers berichtet. Dieser war am Schutzengelsonntag des Jahres 1737 auf dem Heimweg von Grub überfallen und schwerst verletzt worden. Durch Anrufung Gottes und des heiligen Schutzengels blieb er noch vier Stunden am Leben und konnte mit dem heiligen Altarsakrament versehen werden. Darauf starb er. Er hinterließ seine Frau mit sechs Kindern. "Alle die da vorübergehen thuts für mich einen Vater unser beten. Gott gebe ihm die ewige Ruhe und allen christgläubigen Seelen. Amen."

Die Kapelle wurde von den Angehörigen des Mordopfers errichtet. An der Vorderseite finden wir über der Bildnische reiche Stuckarbeiten mit der Krönung Mariens. Auf dem Kapellenbild, einer Holztafel, wird unter der Passauer Madonna die Szene des beschriebenen Mordes dargestellt. Solche Votivbilder sieht man bei uns selten. 

Die Kapelle ist in Massivbauweise, im Sockelbereich sind Bruchsteine ersichtlich, errichtet. Das Zeltdach ist mit Biberschwanzziegel, der Grat mit Kupferblech eingedeckt. Die Verkleidung der Dachspitze und das einfache Kreuz sind ebenfalls aus Kupferblech gefertigt. Das Votivbild in der Nische wird durch ein Glasfenster das in einen breiten Holzrahmen eingesetzt ist geschützt. Konsulent Erich Burndorfer restaurierte die Kapelle. 1988 weihte sie Pfarrer Karl Gruber neu ein und feierte mit den Hausbesitzern und der Pfarrgemeinde eine Gedenkandacht.

 

 

 

Literaturquelle
1995
Datenbankerfassung
2025-02
Kriegner Wolfgang
Letzte Überarbeitung
2025-07
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich