Spitalkapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4730 Waizenkirchen (Grieskirchen)
Adressbeschreibung:
Direkt beim Alten- und Pflegeheim in der Klosterstraße
Adresse (Ortschaft):
Klosterstraße (Waizenkirchen)
Breiten-, Längengrad:
48.328366499261, 13.853880886402 (Navigation starten)
Wappen
Wappentyp

Adel
Wappen der Stifter auf Glas sind im Fenster eingearbeitet


Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
"Hl. Nikolaus bitte für uns!"

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Inschrift über dem Nikolausbild am Altar. Goldene Schrift auf schwarzem Grund, Rocaillen Umrandung


Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Erbaut 1646 Renoviert 1968 ~ 1981 ~ 1994 ~ 2024

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Über der Eingangstür zur Kapelle

Kapellenfunktion
Haus- / Burg- / Schlosskapelle
Sonntagsmessen für Bewohner*innen des Altenheims, auf Wunsch auch Taufen und Hochzeiten in kleinerem Rahmen
Sakrales Bild
Material für Bilder

Leinen

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Nikolaus von Myra
Hauptbild am Altar. Der hl. Nikolaus sitzt auf einer Wolke, den Bischofsstab und ein Buch haltend, flankiert von zwei Engeln, der linke hält drei goldene Äpfel, gemalt vom Waizenkirchner Maler Ost

Engel
Der hl. Nikolaus ist flankiert von zwei Engeln, der linke hält drei goldene Äpfel, gemalt vom Waizenkirchner Maler Ost


Sakrales Bild
Material für Bilder

Holz

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria von der immerwährenden Hilfe
Am Altar in Rocaillen- Umrandung oberhalb des Nikolausbildes. Maria mit dem Jesuskind flankiert von zwei kleinen Engeln, vom Waizenkirchner Maler Anton Eder


Fenster
Fensterform

Rechteckige Fenster mit geraden Sturz
Bleiglasfenster, Weißglas, Wabenmuster über die gesamte Fläche, die Wappen der Stifter sind rund

Fensterfunktion

Belichtung


Portal
Türsturz

Gerader Sturz
Gerade Graniteinfassung

Türblatt

Holztür - Aufgedoppelte Querschalung


Fenster
Fensterform

Okulus oder Ochsenauge
Bilddarstellung in Mosaiktechnik, mit verschiedenfarbigen Glas. Turmseitig befindet sich dieses Rundfenster.

Fensterfunktion

Bildfenster
Danach stieg Jesus in das Boot und fuhr mit seinen Jüngern weg


Fenster
Fensterform

Halbkreisbogen (Rundbogen)

Fensterfunktion

Schallfenster
4 Schallfenster , mit Holzlamellen verschlossen


Architektonische Besonderheit

Glockentürmchen / Dachreiter
Gelb gestrichen, mit Gurtgesims in 2 Etagen geteilt. Der untere niedrigere Teil mit weißen Rändern und Zahnfries am oberen Randabschluss. Der hohe obere Abschnitt mit spitzem Kreuzdach aus dem der hohe polygonale Turm wächst. Dem Turmverlauf folgend ziert die Fläche ein spitz zulaufendes weißes Rundbogenfries.


Fenster
Fensterform

Rechteckige Fenster mit geraden Sturz

Fensterfunktion

Belichtung
Insgesamt 7 Sprossenfenster an den Anbauten, Sakristei und Zimmer im ersten Stock.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
An der Spitze des Dachreiters


Kapellenausstattung

Altar
Der Altar hebt sich um eine Stufe vom Bodenniveau ab, die Mensa ruht auf einem sarkophagförmigen Stipes. Das Altarretabel ist auf einem separaten Unterbau hinter dem Altartisch aufgestellt. Auf diesem befindet sich der Tabernakel. Am Altarblatt ist der hl. Nikolaus dargestellt, es ist von sechs jubilierenden Engeln umgeben. Der geschwungene Aufsatz trägt das Bild von Maria von der immerwährenden Hilfe und obenauf ein Kleeblattkreuz. Bogenförmige Durchgänge bilden den seitlichen Abschluss und die Basis für die Namenspatrone der Stifter. Die Bemalung des architektonischen Altaraufbaus ahmt edlen Marmor nach, vergoldete Flecht- und Rankenornamente.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Holz

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria von der immerwährenden Hilfe
Im oberen Aufsatz des Altares umgeben von einem vergoldeten Rahmen aus Rocaillen.


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
4 Metall- Standkerzenhalter, je zwei seitlich vom Tabernakel am Altar.


Kapellenausstattung

Tabernakel
Zweiflügeliger Tabernakel vergoldet in der Altarnische, 1927 vom Bildhauer Maier, Linz, aufgestellt. Darauf wechselweise Jesuskind oder Osterlamm aufgestellt.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit Kleeblattenden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
vergoldetes Kreuz am oberen Rand des geschweiften Altaraufsatzes.


Kapellenausstattung

Sitzbank
Im Hauptschiff links und rechts vom Mittelgang je 3 einfache Bänke. Auf der Empore befinden sich links und rechts vom Mittelgang je 3 Bänke.


Kapellenausstattung

Ewiges Licht
Messing, rotes Glas seitlich der Sakristeitür. Eisen, geschmiedet im Vorraum, seitlich vom Haupteingang


Kapellenausstattung

Kniebank
Holz, Lederüberzug


Kapellenausstattung

Messglocke
Zugglocke, besticktes Band mit massiven Messingteilen, Aufhängung geschmiedet , seitlich der Sakristeitür


Kapellenausstattung

Ambo
Metall


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Susanne
Lebensgroß, hält Buch als Zeichen ihrer Weisheit und Feder, auf dem Bogen rechts vom Altar

Material für Figuren

Holz
gefasst, Bekleidungsteile vergoldet


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Johannes Nepomuk
Lebensgroß, trägt die Mozetta, in der rechten Hand hält er einen Palmzweig, wird beidseitig von jubilierenden Engeln flankiert, befindet sich seitlich vom Altar an der rechten Seitenwand auf einer schön gestalteten Holzkonsole

Engel
Nepomuk wird beidseitig von jubilierenden Engeln flankiert, befindet sich seitlich vom Altar an der rechten Seitenwand

Material für Figuren

Holz
gefasst


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Josef mit Jesuskind
Lebensgroß, hält die weiße Lilie als ein Symbol der Keuschheit bzw. Reinheit in der rechten Hand, wird beidseitig von jubilierenden Engeln flankiert, befindet sich seitlich vom Altar an der linken Seitenwand

Engel
Josef wird beidseitig von jubilierenden Engeln flankiert, befindet sich seitlich vom Altar an der linken Seitenwand auf einer schön gestalteten Holzkonsole.

Material für Figuren

Holz
gefasst, Kleidungsteile vergoldet


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Engel
Sechs jubilierende Engel, je drei an jeder Seite des Altars

Material für Figuren

Holz
gefasst, Flügel vergoldetet


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Anna Selbdritt
Höhe ca. 80 cm, befindet sich an der rechten Seitenwand, oberhalb der Sakristeitür

Material für Figuren

Holz
gefasst, Kleidungsteile vergoldet


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Sebastian
An einen Baumstumpf gelehnt, Körper entblößt, von Pfeilen durchbohrt, Höhe ca. 80 cm, befindet sich an der Seitenwand links hinten, Arbeit des Bildhauers Litzlbauer

Material für Figuren

Holz
gefasst, Lendenschurz vergoldet


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Franz von Assisi
Hält ein Kreuz in der Hand, Stigmata an Händen und Füssen, Höhe ca. 80 cm, befindet sich an der Seitenwand rechts hinten, Arbeit des Bildhauers Litzlbauer

Material für Figuren

Holz
Farbig gefasst


Tür
Türsturz

Gerader Sturz
Granitumrahmung

Türblatt

Holztür - Eingestemmte Füllungstür
Zweiflügelig, Zugang vom Gang zur Kapelle


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria mit Kind
Höhe 60 cm, zwischen Altar und Sakristeitür

Material für Figuren

Holz


Kreuzweg
Stationsanzahl

14 Stationen
Drucke in einfacher Rahmung von G. Fugel im hinteren Teil der Kapelle


Kreuzweg
Stationsanzahl

14 Stationen
Aquarelle in einfacher Holzumrahmung von Rudolf Weinzierl, einem Waizenkirchner Maler, 2008 gefertigt, hängen am Gang links von der Kapellentür.


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Ludwig , König von Frankreich
Lebensgroß, hat Krone und hält ein Zepter, auf dem Bogen links vom Altar

Material für Figuren

Holz
Farbig gefasst, Bekleidungsteile vergoldet


Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz
bekleidet

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Jesuskind
Am Tabernakel

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Mischmaterial

Mauerwerk-Technik

verputzt
Das Kirchenschiff ist 2jochig, verfügt über ein hohes rechteckiges Fenster und ein kleineres hinter dem Altar. Der Verputz ist glatt und gelb gefärbt, die Faschen und Verzierungen sind weiß. Das mit Biberschwanzziegeln gedeckte Satteldach ist im Apsisbereich dem 3/8 Schluss angepasst.

Errichtung
1646

Votationsgrund
Bet-/Andachtstätte

Spitalversorgungshaus - Kapelle

Sie gehört neben der Pfarrkirche zu den bedeutendsten Bauwerken unseres Ortes. Im Volksmund lange Zeit als Versorgungshauskirchlein bezeichnet, wird sie heute Altenheimkapelle genannt. Graf Kuefstein, der Stifter und Erbauer, hat sich hier ein schönes Denkmal gesetzt.

Im Dehio, die Kunstdenkmäler OÖ., Ausgabe 1958, finden wir folgende Eintragung: "Spital-Versorgungshaus-Kapelle: Kleiner, 2jochiger verzogener Raum mit 3/8 Schluss, stichkappentonnengewölbt. Stuckverzierung 1647. Zum Teil eingebauter W. Turm mit Spitzhelm. Bemerkenswerter spätbarocker Altar und Statuen.

Der Altar mit dem Bild des hl. Nikolaus wird von sechs jubilierenden Engeln umgeben. Oberhalb des Bildes ist "Maria von der immerwährenden Hilfe" dargestellt.
Die Tabernakelfigur wird gewechselt, am Foto steht das Jesuskind darauf, eine anderd Figur ist ein liegendes Lamm (Osterlamm).

Leider gibt es über die Einrichtung keine schriftlichen Unterlagen. Es ist durchaus möglich, dass der Altar mit den anderen Statuen aus der ehemaligen Schlosskapelle Weidenholz stammt. Die Hauptfiguren - hl. Ludwig und hl. Susanna - sind die Namenspatrone der Stifter. An den Seitenwänden sehen wir die Statuen des hl. Josef und des hl. Johannes Nepomuk, oberhalb der Sakristeitür die Gruppe Anna Selbdritt. 

Die Gewölbestreben weisen ein feines Eierstab-Stuckmuster auf, das ursprünglich vergoldet war. Erst nach Abkratzen der vielen Kalkschichten wurde es wieder sichtbar. Hervorzuheben sind die beiden, in die Fenster eingebauten Wappen der Gründer. Das Speisegitter wurde von der Pfarrkirche hierher übertragen. es stammt aus der Zeit nach dem großen Kirchenbrand, 1738.

Auch diese Kapelle hatte schwere Schicksalsjahre durchzumachen. Nach den Ersten Weltkrieg wurde sie als Rumpelkammer verwendet, in der sich sogar Hühner- und Hasenställe befanden. Altar und Statuen wurden vom Holzwurm befallen, Feuchtigkeit drang in die Mauern und so begann das Zerstörungswerk.

Als 1924 das Spital von der Gemeinde als Versorgungshaus übernommen und die Leitung den Schulschwestern von Vöcklabruck übertragen wurde, war auch der Weiterbestand der Kapelle gesichert. Aber erst 1950 konnte man eine grundlegende Restaurierung vornehmen. Am Dachboden fand man in Schachteln die arg vom Wurm zerfressenen Torsos. Die Schwestern hatten sie sorgsam aufbewahrt. Die Figuren wurden von Alois Pößl aus Wels und Dr. Seiberl aus Altmünster restauriert. Ausführliche Renovierungen wurden 1968, 1981, 1994 und 1924 durchgeführt.

Durch die Eingangstür gelangt man in einen Vorraum, dort befindet sich links der Haupteingang zur Kirche, dieser liegt dem Altar gegenüber. Eine Tür führt von diesem Raum zur Sakristei, an der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Aufgang zur Empore und zu den über der Sakristei liegenden Räumen. Im Hauptschiff befinden sich links und rechts neben dem Mittelgang Sitzbänke, vier bzw. drei Reihen, auf der Empore befindet sich ebenso ein Mittelgang mit jeweils vier Sitzreihen links und rechts. Somit finden etwa 60 Personen in den Bänken Platz. An der rechten Seitenwand befindet sich der Zugang zur Sakristei.

Die Kapelle wurde im Zuge der Neuerrichtung des Alten- und Pflegeheims grundlegend Restauriert. 2024 wurden die Arbeiten abgeschlossen, seither werden wieder Messen abgehalten.

 

Literaturquelle
1995
Datenbankerfassung
2025-02
Kriegner Wolfgang
Letzte Überarbeitung
2025-07
Heilingbrunner Clemens
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich