Sie gehört neben der Pfarrkirche zu den bedeutendsten Bauwerken unseres Ortes. Im Volksmund lange Zeit als Versorgungshauskirchlein bezeichnet, wird sie heute Altenheimkapelle genannt. Graf Kuefstein, der Stifter und Erbauer, hat sich hier ein schönes Denkmal gesetzt.
Im Dehio, die Kunstdenkmäler OÖ., Ausgabe 1958, finden wir folgende Eintragung: "Spital-Versorgungshaus-Kapelle: Kleiner, 2jochiger verzogener Raum mit 3/8 Schluss, stichkappentonnengewölbt. Stuckverzierung 1647. Zum Teil eingebauter W. Turm mit Spitzhelm. Bemerkenswerter spätbarocker Altar und Statuen.
Der Altar mit dem Bild des hl. Nikolaus wird von sechs jubilierenden Engeln umgeben. Oberhalb des Bildes ist "Maria von der immerwährenden Hilfe" dargestellt.
Die Tabernakelfigur wird gewechselt, am Foto steht das Jesuskind darauf, eine anderd Figur ist ein liegendes Lamm (Osterlamm).
Leider gibt es über die Einrichtung keine schriftlichen Unterlagen. Es ist durchaus möglich, dass der Altar mit den anderen Statuen aus der ehemaligen Schlosskapelle Weidenholz stammt. Die Hauptfiguren - hl. Ludwig und hl. Susanna - sind die Namenspatrone der Stifter. An den Seitenwänden sehen wir die Statuen des hl. Josef und des hl. Johannes Nepomuk, oberhalb der Sakristeitür die Gruppe Anna Selbdritt.
Die Gewölbestreben weisen ein feines Eierstab-Stuckmuster auf, das ursprünglich vergoldet war. Erst nach Abkratzen der vielen Kalkschichten wurde es wieder sichtbar. Hervorzuheben sind die beiden, in die Fenster eingebauten Wappen der Gründer. Das Speisegitter wurde von der Pfarrkirche hierher übertragen. es stammt aus der Zeit nach dem großen Kirchenbrand, 1738.
Auch diese Kapelle hatte schwere Schicksalsjahre durchzumachen. Nach den Ersten Weltkrieg wurde sie als Rumpelkammer verwendet, in der sich sogar Hühner- und Hasenställe befanden. Altar und Statuen wurden vom Holzwurm befallen, Feuchtigkeit drang in die Mauern und so begann das Zerstörungswerk.
Als 1924 das Spital von der Gemeinde als Versorgungshaus übernommen und die Leitung den Schulschwestern von Vöcklabruck übertragen wurde, war auch der Weiterbestand der Kapelle gesichert. Aber erst 1950 konnte man eine grundlegende Restaurierung vornehmen. Am Dachboden fand man in Schachteln die arg vom Wurm zerfressenen Torsos. Die Schwestern hatten sie sorgsam aufbewahrt. Die Figuren wurden von Alois Pößl aus Wels und Dr. Seiberl aus Altmünster restauriert. Ausführliche Renovierungen wurden 1968, 1981, 1994 und 1924 durchgeführt.
Durch die Eingangstür gelangt man in einen Vorraum, dort befindet sich links der Haupteingang zur Kirche, dieser liegt dem Altar gegenüber. Eine Tür führt von diesem Raum zur Sakristei, an der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Aufgang zur Empore und zu den über der Sakristei liegenden Räumen. Im Hauptschiff befinden sich links und rechts neben dem Mittelgang Sitzbänke, vier bzw. drei Reihen, auf der Empore befindet sich ebenso ein Mittelgang mit jeweils vier Sitzreihen links und rechts. Somit finden etwa 60 Personen in den Bänken Platz. An der rechten Seitenwand befindet sich der Zugang zur Sakristei.
Die Kapelle wurde im Zuge der Neuerrichtung des Alten- und Pflegeheims grundlegend Restauriert. 2024 wurden die Arbeiten abgeschlossen, seither werden wieder Messen abgehalten.