Nach dem großen Erfolg der Oper "Evangelimann" erinnerte man sich in Waizenkirchen sofort an den hier geborenen Schöpfer dieses Werks und widmete ihm eine Gedenktafel. Die Gedenktafel wurde am 13. Oktober 1903 am Gasthaus Mayrhuber, dem Geburtshaus des Tondichters Dr. Wilhelm Kienzl, feierlich enthüllt. Die Tafel wiegt 400 kg und ist eine vortreffliche Bildhauerarbeit des Grazer Professor Hans Brandstetter, eines persönlichen Freundes von Kienzl. Die Inschrift lautet: „In diesem Haus wurde der Tondichter Wilhelm Kienzl am 17. Januar 1857 geboren.“ Die Tafel ist aus weißem Marmor gefertigt. Das Bildnis ist als Halbrelief ausgeführt. Zu beiden Seiten des Künstlerhauptes befinden sich senkrechte Lorbeerranken. Hinter dieser Seitenfront befindet sich auch das Zimmer, in dem Wilhelm Kienzl geboren wurde.
Kienzl selbst dürfte mit seinem Portrait nicht so glücklich gewesen sein, er vermerkte in seinem Tagebuch: "Es könnte besser getroffen sein".
Das 400 Jahre alte Wirtshaus zeigt sich heute mit grauem Sockel, die Wandflächen gelb, grober Rieselputz. Die Fassade ist durch ein Gurtgesims optisch dreigeteilt. Das erste Stockwerk weist besonders aufwändige Zierelemente auf.
Die Gedenktafel beansprucht den Platz eines Fensters an der Seitenfront im ersten Stock. Die architektonischen Bauteile der Umrahmung der Tafel entsprechen denen der Fenster. Verdachung dreifaches Traufgesims, Stuckornamente, Lorbeer und Rosette im Verdachungsspiegel, seitliche Pilaster. Die Tafel ist an drei Seiten von einem gestuften Rahmen gefasst, liegt auf der Brüstung auf, der Brüstungsspiegel ist ohne Zierelemente.
Seit 1587 scheinen alle Besitzer als Bräuer, und ab 1665 als Wirt in der Hauschronik auf. Das Wirtshausschild zeigt die Figur eines weißbemalten Lammes aus starkem Eisenblech flach ausgeschnitten. Woher der Name „Gasthof Zum Weißen Lamm“ herrührt, und seit wann "Das Mayrwirtshaus" diesen Namen führt, gibt die Chronik keine Auskunft.