Kriegerdenkmal und Kriegergedächtnisstätte

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Kriegerdenkmal
Zustand:
Witterungsschäden
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4730 Waizenkirchen (Grieskirchen)
Adressbeschreibung:
vor und neben dem gotischen Hauptportal der Pfarrkirche
Adresse (Ortschaft):
Marktplatz (Waizenkirchen)
Breiten-, Längengrad:
48.329842230518, 13.856884189789 (Navigation starten)
Inschrift
Inschriftentyp

Jahreszahl
1914 1918 1939 * 1945

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Am Sockel des Denkmals


Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Vergiss, mein Volk die treuen Toten nicht. Th Körner

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Am Sockel des Denkmals


Gedenktafel
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Namen der Gefallenen im ersten- und zweiten Weltkrieg

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Unterhalb des Kruzifixes an der Kirchenwand aneindergereihte Tafeln mit des Namen der Gefallenen und Vermissten.

Material für Tafeln

Stein - Granit
10 Tafeln 50 x 9,5 x 105 cm


Inschrift
Inschriftentyp

Christusmonogramm (INRI)
am Kreuz an der Kirchenwand


Inschrift
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
MISSION 1917 RENOVATION 1955 2018 am Kreuz an der Kirchenwand

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
am Kreuz an der Kirchenwand


Gedenktafel
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Der hochedlen Prandthof Maria Margaretha, Gattin des Ehrenreich von Prankh, geb. am Haußberg, gewidmet.

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
An der Kirchenwand, Grabtafel rechts unten vom Kreuz Zwei Wappen mit der Jahreszahl 1620 und ein Wickelkind lassen vermuten, dass sie in diesem Jahr im Kindbett gestorben ist.

Material für Tafeln

Stein
Grabtafel Solnhoferstein 30 x 40 cm


Gedenktafel
Inschriftentyp

Einfache Inschrift
Johannes Romanus, gest. 12.5.1625 und Eva Maria, gest. 6.5.1626, Kinder des Ehrenreich von Prankh und seiner Frau Maria Margaretha Prankh. geborene Haußberg.

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Auf dieser Tafel ist eine Frau mit Rosenkranz, zwei Wappen, ein Totenkopf und eine Sanduhr. Grabtafel links vom Kreuz

Material für Tafeln

Stein
Grabtafel Solnhoferstein 30 x 40 cm

Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)
Holz, über dem Kreuz kuppelförmiges Kupferdach

Kreuzdarstellung

Kruzifix
Jesus lebensgroß, Holz farbig gefasst, Aufschrift INRI


Profane Figur
Material für Figuren

Stein
Sandstein aus Bruck an der Leitha

Profane Ikonographie

Person
Soldat lebensgroß in Uniform mit Gewehr, Helm und Feldtasche


Kreuz
Kreuzform

Griechisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
das Holzkreuz ist seitlich, zu Füssen des Soldaten im Sockel befestigt.

Künstler

Parschalk, Josef (31.5.1864 - 5.7.1932)
Bildhauer der Figur des Soldaten

Stein
Stein-Art

Granit/Granitverwandte Gesteine

Stein-Technik

naturbelassen

Errichtung
1922

Votationsgrund
Tod durch kriegerische Auseinandersetzung

Errichtung des 1. Kriegerdenkmales , ein 2. wurde an der Kirchenwand 1955 errichtet.

Waizenkirchen besitzt eines der würdigsten Mahnmale, dass an die Opfer der beiden Weltkriege erinnert.

So wie auch in anderen Orten wurde nach dem Ersten Weltkrieg die Errichtung eines Denkmales für die Gefallenen angestrebt. Nach mehrfachem Schwanken einigte man sich auf den Standort und beschloss in der Gemeindeausschusssitzung vom 12. Oktober 1922 einstimmig: „Die Gemeinde hat für diesen Platz, welcher der Kirche gehört, nach einem vom bischöfl. Ordinariat genehmigten Übereinkommen einen jährlichen Anerkennungszins von 200 Kronen zu zahlen“.

Um die Durchführung des Werkes nahm sich besonders Bürgermeister Graf Coreth an. Die Statue, für die der alte Schönhofer, Polier in Inzing, Modell stand, fertigte der Bildhauer Parschalk aus Wien, ein gebürtiger Tiroler an. Der Sandstein für die Figur stammt aus Bruck an der Leitha. Die Ketten rund um das Denkmal wurden von der DDSG gekauft. Sie waren ehemals Schiffsketten. Die Steine zum Unterbau brachte man von der Aschachleithen her, der größte Stein ist ein Findling von 2,5 m Höhe und einem Querschnitt von 1 m². Durch die Geldentwertung stiegen die Kosten des Voranschlages von 3 Millionen auf über 20 Millionen Kronen an. Sie wurden durch Sammlung freiwilliger Spenden, teils Geld, teils Getreide, aufgebracht. Etwa die Hälfte zahlte man dem Bildhauer als Honorar und für die Verpflegungskosten, da er die Statue an Ort und Stelle anfertigte.

Die Einweihung des Denkmals erfolgte am 2. November 1922 durch Dechant Johann Steidl aus Peuerbach. Die Gedächtnisrede hielt der Kapuzinerpater Hermann Ratzenböck aus Braunau, worauf noch Bürgermeister Graf Coreth eine Ansprache hielt. Es war eine würdige, ernste Feier.

Am 6. November 1955 wurden beim gotischen Hauptportal an der Außenseite der Pfarrkirche die Gedenktafeln der beiden Weltkriege eingeweiht. Viele Pfarr- und Gemeindeangehörige, die gesamte Schuljugend, alle Vereine und zahlreiche Ehrengäste nahmen an dieser Feier teil. Die Festansprache beim Gottesdienst hielt der aus unserer Pfarre stammende Priester Anton Lehner-Dittenberger, ein Niedermaier-Sohn aus Punzing. Enthüllung und Weihe nahmen Bürgermeister Johann Hager und Ortspfarrer Alois Kaiserseder vor. Das Denkmal hat hier einen sehr würdigen Platz gefunden. Unter dem lebensgroßen Kreuz befindet sich in zehn Granitplatten die Namen der Gefallenen und Vermissten eingemeißelt.

Im ersten Weltkrieg mussten 113 Waizenkirchner ihr Leben auf den Schlachtfeldern lassen, im zweiten Weltkrieg beklagte unser Ort 176 Gefallene. Anlässlich des Gedenkens an das Kriegsende vor 50 Jahren wurden 1995 beide Denkmäler renoviert.

Betrachten wir diese Gedächtnisstätten nicht als Verherrlichung des Krieges und des Heldentums sondern als Mahnmale. Sie erinnern uns an eine fürchterliche Tragödie, an den Tod so vieler unschuldiger Menschen an der Front und durch Bombenterror in der Heimat sowie an die Not des ganzen Volkes.

Aufgereihte unbearbeitete Granitsteine bilden den aufragenden Sockel, der größte Stein ist ein Findling von 2,5 m Höhe und einem Querschnitt von 1 m². Am Sockel befindet sich eine geschmiedete Laterne, obenauf eine lebensgroße naturalistisch geschaffene Statue eines Soldaten in Uniform mit Gewehr, Helm und Feldtasche. Daneben ein einfaches Holzkreuz. Die Weltkriegsjahre 1914 1918, 1939 + 1945 und die Inschrift „Vergiss, mein Volk, die treuen Toten nicht“ befinden sich am Sockel. Schwere Eisenketten gespannt zwischen sechs pfeilerförmigen Granitsteinen bilden die äußere Begrenzung. Zeischen dem Aufbau und der Begrenzung befindet sich eine Kopfsteinpflasterung.

Die Gedächtnisstätte bilden zehn Granitplatten 50 x 9,5 x 105 cm, ein Holzkreuz und zwei Laternen an der Westwand der Kirche. An den Gedenktafeln befinden sich die Namen der Gefallenen aus dem ersten- und zweiten Weltkrieg. Mittig darüber befindet sich ein überdachtes Holzkreuz. Die lebensgroße Christusfigur ist aus Holz gefertigt, und farbig gefasst, darunter ein Schild mit Inschrift.  

Literaturquelle
1995
Datenbankerfassung
2025-02
Kriegner Wolfgang
Letzte Überarbeitung
2025-07
Kreuzwieser Elisabeth
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich