Auch in unserer Pfarrgemeinde hielten bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts der „Schwarze Tod“ und verschiedenste Krankheiten oft reiche Ernte. Zeugen dieser Epidemien sind die drei steinernen Pestsäulen, für eine einzige Pfarre verhältnismäßig viele. Demnach dürfte es hier auch zahlreiche Opfer gegeben haben. Diese Säulen aus der Spätgotik sind in Oberösterreich ganz einmalig.
Vermutlich befand sich eine Grabstätte am ursprünglichen Standort der Säule, der sich seither oftmals verändert hat. Bekannt ist, dass ausgelöst durch Dränagearbeiten die Säule umstürzte, zu dieser Zeit stand sie mitten in der Wiese oberhalb des heutigen Standorts. Wiedererrichtet wurde sie neben der damaligen Straße, die Erneuerung der Straße forderte eine neuerliche Versetzung an den heutigen Standort.
Die Pestsäule reiht man in die Kategorie der Nischenblocksäulen ein. Sie ist aus Granit gefertigt, gliedert sich in Sockel, Säule, Kapitelaufsatz, Tabernakel mit drei Nischen, einem Kreuzdach und einer Steinkugel. Den Abschluss bildet ein geschmiedetes Patriarchenkreuz.
Die ursprünglichen Bilder in den Nischen sind nicht mehr vorhanden. Heute befinden sich in zwei Nischen Hinterglasbilder, in einer ein Papierbild hinter Glas, mit Heiligendarstellungen, hl. Leonhard, hl. Florian, und einer Dreifaltigkeitsdarstellung. An der flachen Seite am Tabernakel ist das Christusmonogramm (IHS) und die Jahreszahl 1684 eingeschlagen.