Sie steht an der Bundesstraße 129 etwa zwei Kilometer außerhalb des Ortes in Richtung Prambachkirchen. Das 1987 von Franz Bucar gefertigte Bild stellt die schmerzhafte Muttergottes und darunter die Heiligen Florian und Leonhard dar. Die Einschussstellen aus der Franzosenzeit wurden bildlich festgehalten. Dieses Bild ist ident mit dem Originalbild welches noch erhalten ist und andernorts verwahrt wird.
Am 21. Dezember 1800 kamen die ersten Franzosen unter Marschall Ney in Waizenkirchen an. Diese Belagerung dauerte bis Ende September 1801. Das Kriegsjahr 1805 brachte neue Einquartierungen bis März 1806. Durch den Frieden von Pressburg im Dezember 1806 erlitt das alte Österreich eine seiner schwersten Niederlagen. Es verlor über drei Millionen an Bevölkerung und 66000 Quadratkilometer.
Im April des Jahres 1809 fanden auf bayrischem Boden Kämpfe der österreichischen Truppen unter dem Oberbefehl von Erzherzog Karl statt. Die Österreicher hatten kein Kriegsglück. Am 26. April wurde Schärding eingenommen und großteils zerstört. Am 1. Mai 1809 kamen die ersten Abteilungen der Feindlichen Armee in Waizenkirchen an. Es herrschte unglaublicher Schrecken. Die Soldaten drangen in alle Häuser und plünderten, was ihnen unterkam.
Walter Litschl berichtet im Buch „Lanze, Schwert und Helm“: Schließlich kam es auch zu einem kurzen Gefecht in den Ortschaften Oberviehbach und Weidenholz. Die österreichische Besatzung von Waizenkirchen unter Oberst Gratze versuchte daraufhin bei Oberviehbach und beim Schloss Weidenholz mit seinen walachischen-illyrischen Soldaten einen Korden zu ziehen, doch es war umsonst. Den feindlichen Truppen genügte eine Halbkompanie Voltigeure, und die Österreicher mussten bis Unterbruck in Prambachkirchen zurückweichen.
Kein Zufall, dass die Franzosen nach all dem übermütig wurden. Mayor Scheibler, der mittlerweile in Eferding war, berichtet an Feldmarschall Leutnant Hiller: „Die Franzosen scheinen alle besoffen zu sein, sie singen, lärmen und schießen in die Luft nach allen Directions und führen türkische Musik mit sich.
Dieser Kriegsbericht bestätigt die mündliche Überlieferung von der Franzosenkapelle. Über diese Kapelle wurde wohl am meisten berichtet. Im vorigen Jahrhundert hat man ihr sogar in einem Volkskalender einen Roman zugeeignet.
Die Sage von der Franzosenkapelle ist wohl die bekannteste mündliche Überlieferung aus Waizenkirchen. Als die Franzosen und die mit ihnen verbündeten Hilfsvölker im Jahre 1809 durchzogen, hat, so die Sage, ein württembergischer Soldat in seinem Übermut auf das Kapellenbild geschossen. Im Kampf um Ebelsberg wurden ihm beide Beine zerschmettert. Am Rückweg erkannte er vor dieser Kapelle seinen Frevel und nahm seine schwere Verwundung als Strafe des Himmels an.
Einzelne geschmiedete, vernietete Blechtafeln bilden den Bildträger für das Originalbild. Die ursprüngliche Bemalung lässt sich noch erkennen. Löcher im unteren Bildteil lassen auf eine gewaltsame Beschädigung schließen.
Die Kapelle ist in Massivbauweise errichtet. Das Satteldach ist mit Biberschwanzziegel, der Grat mit Halbschalen eingedeckt. Ein gerade geschnittenes Giebelbrett schließt vorne ab. Das Bild in der Nische wird durch ein Eisengitter geschützt.