Sie wurde vielfach als Traunwieser Kapelle bezeichnet, nachdem sie in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Lagerhaus Traunwieser (heute Atrium) stand. Die Kapelle musste von diesem Standort weichen, sie wurde en bloc abgetragen und im Hausgarten beim Mayrgut zu Parzham wieder aufgestellt. Nur ein einziger Ziegel ist bei diesem Unterfangen zerbrochen.
Die Art der Kapelle und das barocke Mariahilf-Bild das sich früher in ihr befand verweisen auf das 19. Jahrhundert. Heute befindet sich eine Statue des hl. Leonhard in der Kapelle, unter der Bildnische, die mit einem Holzrahmenfenster abgeschlossen ist, befindet sich ein Hl. Grab.
Die Kapelle ist in Massivbauweise errichtet. Gedeckt ist das Satteldach mit Biberschwanzziegeln, der Grat mit Winkelfirstziegel. Die mit einem Holzrahmen umrahmte zweifach vertiefte einspringende Rundbogennische ist zweigeteilt. Den unteren Abschnitt der Nische nimmt das Gewölbte, verglaste, mit einem Metallgitter versehene Hl. Grab ein. Ein vorstehendes Fensterbrett bildet den Übergang zum oberen Teil der Nische. Ein Holzrahmenfenster mit ovalem Sprosseneinsatz, und die Rundbogenverglasung darüber schützen die Statue des hl. Leonhard. Die bunte Bleiverglasung für den Rundbugen wurde von Glasermeister Karl Steinbruckner jun. entworfen und ausgeführt.
Am Mayrgut werden Kühe gehalten deren Haut sehr hell ist. Die helle Kuh zu Füßen der Statue des hl. Leonhard soll genau diese Kühe verkörpern.