Sie ist eine unserer ältesten urkundlich erwähnten Kapellen und hat ihre ursprüngliche barocke Form mit der Originalfigur erhalten. Wahrscheinlich wurde sie von einem Besitzer der Herrschaft Weidenholz erbaut. Im Juli 1738 scheint sie in der Pfarrkirchenrechnung in Zusammenhang mit einer Prozession auf.
Johannes von Nepomuk war 1729 heiliggesprochen worden. Damit setzte eine große Verehrung ein. Neben der Gottesmutter wurden diesem Heiligen die meisten Patrozinien und Andachtsstätten im habsburgischen Lande geweiht. Johann, um 1350 in Pomuk geboren, wandte sich dem geistlichen Beruf zu. Warum er mit zwei anderen hohen Geistlichen 1393 verhaftet und nur er von König Wenzel abgeurteilt und seines Lebens verlustig wurde, weiß man nicht mehr. Die Akten sind verbrannt worden. Die Legende berichtet: König Wenzel wollte von Johannes etwas über die Beichte der Königin erfahren. Johannes verweigerte dies. So ließ ihn der König heimlich in der Moldau ertränken. In Prag verbreitete sich schnell das Gerücht, dass Johannes Nepomuk verschwunden sei. Da erblickte man in der Moldau über dem fließenden Wasser einen Sternenkranz und eine Reihe von Lichtern. So fand man den Leichnam und man war überzeugt, dass er den Märtyrertod erlitten hatte und er die Ehre eines Heiligen verdiente. Im Prager Dom erhielt er sein Grab, das bis zum heutigen Tag in hohen Ehren steht.
Die barocke Epoche der Zeit um 1730 mit ihrem Kunstverständnis, ihrer Frömmigkeit im Adel und auch im Volk, zollten diesem Heiligen Hochachtung und Verehrung. In den Landkirchen und auf Dorfplätzen versammelte sich in jenen Jahrzehnten jung und alt zu Andachten vor dem geschmückten Bildnis des neuen Heiligen. Besonders gerne stellte man die Statuen und Bilder des Johannes Nepomuk an Fluss- und Bachufern auf.
Die Kapelle ist in Massivbauweise errichtet. Das barock geschweifte Dach ist mit Kupferblech eingedeckt. Die Oberflächenabdeckungen am geschwungenen Giebel, die Gesims- und die Kapitellabdeckungen sind aus Kupferblech gefertigt. Zum Schutz der offenen Rundbogennische befindet sich im Bereich des Bogens ein vorstehendes Blechdach. In der Nische befinden sich drei Granitsockel, der mittlere ist etwas höher und trägt die Heiligenfigur. Ein runder Granitstumpf vor der Kapelle dient als Schutz. An der rechten Seite steht ein alter Granittrog.