Über die Entstehung der Kapelle existieren keine Aufzeichnungen. Aus der Urmappe lässt sich schließen, dass bereits 1825 beim Niedermayrgut in Punzing eine Holzkapelle stand. Von der ehemaligen Kapelle existieren noch zwei geschnitzte spätbarocke Statuen. Maria Magdalena und Johannes unterm Kreuz. Diese beiden Figuren dürften um 1800 entstanden sein. Es ist naheliegend, dass auch zu dieser Zeit die Holzkapelle errichtet wurde. Die Figuren kamen 1897 ins Kloster und 1988 wieder zurück in die Kapelle.
1881 erbaute Josef Lehner, damaliger Besitzer des Niedermayrgutes, anstelle der Holzkapelle eine neue Massive. In der Topographie vom Maler Anton Eder steht folgender Eintrag: „Am 29. Mai 1881 wurde die neuerbaute Kapelle vom Niedermayr in Punzing von Hochw. Herrn Joh. Bapt. Tröger, Dechant und Pfarrer von Waizenkirchen eingeweiht.
1983 wurde die Kapelle innen, und 2002 außen renoviert. Pilzbefall und unzureichender Wasserabfluss setzten der Kapelle stark zu, durch die Feuchtigkeit litt auch die Innenausstattung. 2012 wurde eine neue Kapelle ca. zehn Metter neben dem bisherigen Standort baugleich errichtet. Die alte Kapelle wurde abgetragen. Zusätzlich wurde dem Dach ein Glockenreiter mit seitlichen Schallöffnungen aufgesetzt.
Als größte begehbare Kapelle in der Pfarre ist sie mit 28 Sitzplätzen ausgestattet.
Die Kapelle ist in Massivbauweise errichtet. Das Satteldach ist mit Biberschwanzziegel, der Grat mit Halbschalen eingedeckt. Die Giebelübermauerungen und die Traufgesimsoberseite sind mit Kupferblech verkleidet. Das spitze Kreuzdach und der hohe polygonale Turm am Glockenreiter sind mit gefalztem Kupferblech eingedeckt. Kupferdachrinnen an den Langhausseiten leiten das Regenwasser über Fallrohre an der Rückseite ab. Die Langhausfenster weisen im oberen Bereich gebogene Sprossen auf. Die Metallgitter an den Fenstern weisen ähnliche Symbolik wie das Nischengitter im Innenraum auf.
Granitstufen führen in die Kirche. Vor der Eingangstür ist zusätzlich eine Glastür mit Metallrahmen angebracht. Natursteinpflaster am Boden. Beidseits des Mittelganges befinden sich je fünf Kirchenbänke. Die Sitzbogennische im Altarraum ist mit einem mehrteiligen Glasfenster im Holzrahmen verschlossen. Davor ist ein sehr aufwändig gefertigtes Metallgitter angebracht. Symbolik: Nonnenkopfreihe, stehend Vier- und Siebenpass, Feuerzungen. Der schöne Kronleuchter ist eine Schenkung, dieser befand sich ursprünglich in der Pfarrkirche Altenhof.
Der Zugang zur Kapelle ist mit Granitpflastersteinen und Granitblöcken vom Kapellenboden der alten Kapelle gepflastert.