„Die Erste transportable vierseitige Hausruckkapelle“, so der Erbauer, ist ein Ausdruck der Dankbarkeit. Georg Hager hat einen schweren Unfall überlebt, und alle Gliedmaßen konnten ihm erhalten werden, das hatte ihn dazu bewegt, diese ganz besondere, einmalige Kapelle zu errichten.
Dieses Kleinod des Glaubens und der Dankbarkeit ist wie ein Buch zu lesen. An jeder der vier Seiten befindet sich in einer Nische eine Heiligenfigur. Maria in der Nische an der Frontseite blickt zum Wohnhaus und den nebenliegenden Betriebsgebäuden, sie soll die Familie und jeden einzelnen Menschen schützen. Der hl. Josef als Patron der Zimmerleute wendet seinen schützenden Blick auf die Halle zu den Zimmerern und den Holzarbeitern. Der hl. Georg ist der Namenspatron des Erbauers, aber auch Schutzpatron der Bauern, deshalb ist er so ausgerichtet, dass sein Blick über die umliegenden Wiesen und Felder streift. Der hl. Florian schützt neben dem Feuer auch vor Wasserfluten, deshalb richtet sich sein Blick flussaufwärts, da die Aschach seit jeher bei Hochwasser eine Bedrohung für die Region darstellt.
Im Christentum steht die Vier für die Ordnung der Welt, die vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten und die vier Evangelisten. Die Zwölf wird im Christentum als heilige Zahl der Begegnung Gottes mit der Welt angesehen. Sie findet sich auch in den zwölf Aposteln und den zwölf Monaten des Jahres. Die quadratische Bodenfläche, in deren Mitte sich die Kapelle befindet hat eine Seitenlänge von vier Meter. Vier Nischen hat die Kapelle. Vier hölzerne Ecksäulen mit einem quadratischen Querschnitt von 12 cm Seitenlänge, vier Blumenrosetten je Säule. Die kreuzförmigen Scharniere der Verglasung, je vier an jeder Seite, messen 4 x 4 cm. Auch im Giebelkreuz sind diese Maße verpackt.
Die Marienfigur in der Kapelle ist der „Hilkeringer Madonna“ aus der Zeit um 1415 nachempfunden. Somit wachen über den Ein- und Ausgang des Durchbruchtals der Aschach idente Marienfiguren.
Über die Wintermonate werden die Heiligenfiguren im Haus aufbewahrt, die Kapelle als Ganzes abtransportiert und geschützt gelagert.
Die Kapelle wurde am 24. April 2016 von Pfarrer Mag. Franz Steinkogler und Diakon Helmut Auinger eingeweiht.
Die Kapelle ist in Mischbauweise errichtet. Der Sockel ist aus Beton, der Aufbau aus Lärchenholz. Das Zeltdach ist mit gefalztem Kupferblech eingedeckt. Eine waagrechte Kupferblechleiste schließt das leicht überstehende Dach an allen Seiten ab. Die Bekrönung bildet ein einfaches Kreuz aus Kupferblech. Die Heiligenfiguren in den Nischen werden durch Glastafeln geschützt.
Der Zugangsweg zur, und die Fläche um die Kapelle sind mit kleinen Pflastersteinen und vorhandenen Granitplatten und behauenen Steinblöcken, welche sich im Laufe der Jahre beim Müller in Punzing angesammelt haben, gepflastert.
Vier Bäume (zwei Kirschbäume und zwei Eichen) säumen die Bodenfläche, zwei Holzbänke laden zum Verweilen ein.