Inmitten einer herrlichen Landschaft liegen die zur Pfarre Waizenkirchen gehörenden Ortschaften Bergern, Wölflhof und Ggerling. Sie sind Stroheimer Gemeindegebiet. Beim Schober in Bergern finden wir in der Hauswiese eine begehbare Kapelle. Die Schober-Eheleute errichteten diese Kapelle als Dank für gut überstandene wirtschaftliche Sorgen um den Hof.
In der Rieder Volkszeitung vom 11.10.1928, Nr. 41 war zu lesen: Am Rosenkranzsonntag fand die feierliche Einweihung der neu erbauten Kapelle beim Schobergut in Bergern Nr. 7, hiesiger Pfarre, durch den Ortspfarrer Ignaz Traunwieser statt. Das ganze Dorf war zu dieser Feier herbeigeeilt und lauschte mit gespannter Aufmerksamkeit den sinnigen Worten, welche der Priester dem Weiheakt vorausschickte. Hierauf wurde zum ersten Mal der Rosenkranz mit Litanei gebetet. Ein liebliches Marienlied schloss die Feierlichkeit. Die Besitzer des Schobergutes Alexander und Kath. Hehenberger, haben sich hierdurch ein bleibendes Andenken geschaffen und wollen auch die Erhaltung der Kapelle durch grundbücherliche Festlegung für immerwährende Zeiten sicherstellen. Die Kapelle ist der lieben Gottesmutter geweiht.
Zur Inneneinrichtung der Kapelle gehören neben einer großen Marienstatue die Figuren der hll. Theresie, Corona, Florian, Leonhard, Antonius, Josef, Judas und eine Herz Jesu-Statue. Nach alten Erzählungen sollte die meisten Figuren Alexander („Xandl“) ein Sohn der Erbauer aus Wien mitgebracht haben, da dieser dort wohnte und arbeitete.
Nachdem die Jahre auch an diesem Gebäude nicht spurlos vorübergingen sind die Besitzer Heinrich und Maria und Klaus Hehenberger der Erhaltungsverpflichtung nachgekommen, und somit wurde am 15. Juli 2002 mit der Renovierung der Kapelle begonnen. Nachdem das Dach abgetragen wurde, machten sich auch Schäden am Mauerwerk bemerkbar und brachten das Gewölbe zum Einsturz. Die Risse im Gewölbe entstanden vor vielen Jahren, als sich ein Traktor selbstständig machte und gegen die Kapelle prallte. Auch ein ins Rutschen gekommenes Holzbloch beschädigte früher einmal die Kapellentür. Die Form des Daches wurde bei der Renovierung gegenüber der ursprünglichen Form etwas abgeändert, das Gewölbe wurde durch eine Profilholzlattung ersetzt, die Decke ist jetzt trapezförmig.
Die Segnung fand am 24. August 2003 statt. Es war wieder um 15 Uhr, da auch die Einweihung nach der Erbauung um drei Uhr nachmittags erfolgte.
Die Kapelle ist in Massivbauweise errichtet. Das Krüppelwalmdach ist mit Biberschwanzziegel, der Grat mit Halbschalen eingedeckt. Eine Blechleiste mit darüberliegender Holzleiste schließt das Dach vorne ab. Holzverlattung vom Giebel bis auf Traufenhöhe an der Vorderseite. An der Traufe umlaufende Blechverkleidung. Rückseitig ist das Dach der Rundung der Außenmauer angeglichen. Kupferdachrinne an allen Seiten, Fallrohr an der Rückseite. Die Eingangstür ist eine Füllungstür, Bunglasverglasung mit V-förmigen Sprossen im oberen Bereich. Die Seitenfenster sind auch mit V-förmigen Sprossen versehen, mit Buntglas verglast. Der Vorplatz der Kapelle ist mit Granitsteinen gepflastert.