Das Integrations-Thema wurde wieder aktuell, als 1985 von der EG das Weißbuch über die Vollendung des Binnenmarktes beschlossen wurde. Die seit 1986 amtierende große Koalition steuerte seit ihrer Bildung klar auf Beitrittskurs. Am 17. Juli 1989 überreichte die österreichische Bundesregierung in Brüssel den Antrag um Aufnahme in die Europäische Gemeinschaft (EG). 1994 konnten die Verhandlungen abgeschlossen und der Beitrittsvertrag nach dem überzeugenden Votum der Bürger für die EU unterzeichnet und ratifiziert werden. Seit 1. Januar 1995 ist Österreich Mitglied der Europäischen Union.
Die politische Aufwertung, die die westlichen Bundesländer Österreichs und damit auch Oberösterreich in dem neuen Kleinstaat erfahren hatten, und die Westorientierung, die sich seit dem Ersten Weltkrieg sukzessive verstärkt hatte, erreichte mit dem Beitritt zur EU einen formellen Schlusspunkt. Gleichzeitig begannen mit der Ostöffnung neue Entwicklungen. Die lange in toten Winkeln liegende Grenzregion im Norden Oberösterreichs wurde aus ihrer Isolation herausgerissen, mit positiven wie negativen Effekten.
Autor: Roman Sandgruber, 2005