Zu ID 1508: Der Vorbesitzer Michael Prammer (geb. 30.10.1915) hat mündlich überliefert, was sein Großvater Johann Bapt. Prammer (1838-1913) anlässlich eines Sturmes erlebt hat: "Ein gewaltiger Sturm kam um 4 Uhr Nachmittag, es war wie in der Nacht, der Sturm hat die Kleehüfeln auf der Wiese oberhalb des Hauses ausgerissen. Am Rand der Wiese ist dann alles liegen geblieben, weil wie durch ein Wunder das zerstörerische Wüten unmittelbar vor dem Haus aufgehört hat. Damit waren das Futter fürs Vieh und auch das Haus vor Schaden gerettet. Aus Dankbarkeit wurde die Kapelle an jener Stelle errichtet, wo das Unwetter seine Grenze zog und zu Ehren "Maria Trost" gewidmet. Das Errichtungsjahr der Kapelle ist nicht mehr genau überliefert, muss aber von den Daten der Erbfolge abgeleitet, zwischen 1871 (nach Heirat von Anna Maria) und 1909 (Sterbejahr von Johann Prammer) gewesen sein. Im Jahr 2009 wurde die Kapelle wegen notwendiger Ausbaumaßnahmen am Hof und damit bedingter Geländeabsenkungen abgetragen. Schon vorher war das Vorhaben in der Familie gereift, eine neue Kapelle zu bauen. Daher war das Fundament am neuen Standort bei der Straßenanbindung zum Hof schon 2008 fertiggestellt. Zu ID 1501: Im Jahr 2015 hat sich die Familie Prammer entschlossen, die Kapelle in Eigenleistung zu bauen. Sie wurde aus Tonziegeln gemauert und verputzt. Die Nischendecke ist als sichtbares Ziegelgewölbe (Tonnengewölbe) geformt. Es wurde ein Satteldach mit einem Dachstuhl aus Holz und einer Eindeckung aus roten Dachfalzziegeln aufgesetzt. Die Bodenumrandung (25 cm) wurde aus Granitplatten hergestellt. Die Größe und Form entspricht etwa der Vorgängerkapelle, es war auch das alte restaurierte Nischengitter (Wabenmuster) wieder eingebaut und damit die Nischenöffnung danach angepasst. Die unterhalb des Giebels aus Schmiedeeisen angebrachte Jahreszahl 1650 weist auf das Errichtungsjahr des Hofes (vulgo Schießl), die Jahreszahl 2015 auf den Neubau der Kapelle. So soll nach Ansicht der Familie Prammer das ZUsammengehören von Hof und Kapelle deutlich zum Ausdruck gebracht werden. Am 15. August 2017 zu Mariä Himmelfahrt, weihte Stadtpfarrer MMag. Andreas Hinterholzer den Kapellenbildstock im Rahmen einer würdig gestalteten Feier. Rund 80 Teilnehmer, Nachbarn, Bekannte und Verwandte waren gekommen um mitzufeiern. Die Steyregger Alphornbläser Martha, Pius und Otto schufen mit ihren Hörnern eine wunderschöne Umrahmung. Martha begleitete mit der Gitarre auch die gemeinsam gesungenen Lieder. Anschließend gab es eine Einladung am Hof der Schießl-Familie, wo alle Gäste mit regionalem Essen und Trinken versorgt wurden. Die Feier dauerte bis weit in die Abendstunden hinein.