Über Anregung von Rev.Insp. Josef Rous bildete sich 1923 ein Proponentenkomitee mit Bgm. Johann Lehermayr, Stadtkämmerer Stingeder, Gräfin Weissenwolff und Herrn Freudenthaler, und man beschloss die Errichtung des Denkmales. Am 27. Juli 1924 wurde die Ausführung Herrn Arch. Karl Vornehm aus Linz und dessen Firma übertragen. Am Sonntag, 28. Sept. 1924, erfolgte die feierliche Enthüllung und Segnung des Kriegerdenkmals, wobei sich eine halbe Kompagnie Alpenjäger samt Musik, Offiziere aus Linz, Bez. Hauptmann Dr. Nusko u. Veteranenvereine aus Linz, St. Georgen, Ebelsberg, Leonding und Gallneukirchen sowie zahlreiche Feuerwehren teilnahmen. Die Feldmesse hielt unter Assistenz der örtlichen Geistlichkeit Brigadepfarrer Spanlang aus Linz, er nahm auch die Weihe des Denkmals vor. 52 Namen von Gefallenen und Vermissten Steyreggern wurden vermerkt. Die Kosten wurden nach folgendem Finanzierungsplan geteilt: Stadtgemeinde 10 Millionen Kronen, Stadtkommune 5 Mio, Herrschaft Steyregg 2 Mio u. 1 Mio aus Spenden. Die Gesamtkosten lagen aber letztlich bei 25 Mio Kronen. Der ursprüngliche Aufstellungsort am östlichen Ende des Stadtplatzes, das Stadtbild beherrschend, war gut gewählt, die Form, massig und turmartig, in seiner Einfachheit originell, durch die Anbringung der Schrifttafeln in Nischen erhielt das Denkmal eine natürliche Gliederung, sowie durch die Symbolik von fünf Jahreszahlen in den geschweiften Giebeln. Das Denkmal aus Langensteiner Granit wurde nach Plänen des Architekten Karl Vornehm aus Linz von der Fa. Poschacher, Mauthausen, geschaffen und errichtet. Am 7. August 1955 wurde die Erweiterung des Kriegerdenkmals und die Weihe für die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges gefeiert. Beim Denkmal aus dem Jahre 1924 wurden vier weitere Granitsteine (wo die Opfer des 2. Weltkrieges namentlich angeführt wurden) angepasst und die Anlage verschönert. Im Jahr 1980 bekam sie wegen der Neugestaltung des Stadtplatzes ihren neuen Standort beim Friedhof im Ortsteil Dörfl. Das ewig harte Los war, dass seit eh und je manchen Heimkehrern aus dem Kriege als Krüppel nichts anderes als der Bettelstab blieb. Eine Sozialgesetzgebung in unserem Sinne fehlte. Kriegsopfer und Kranke, ehemals Sieche, waren auf die christliche Nächstenliebe angewiesen. Gerade in unserer Umgebung gab es seinerzeit in Pulgarn ein sogenanntes Spital des Hl. Geist Ordens, gegründet im Jahre 1303, wo Verwundete und Sieche beider Geschlechter zur Pflege unterkommen konnten. Eine karge Invalidenversorgung übernahmen nach den Türkeneinfällen die sogen. oberösterr. Landstände, ab 1754 war es Kaiserin Maria Theresia, die an Versehrte regelmäßig Renten zahlen ließ. Unter Kaiser Josef II. brachte im Jahre 1784 die Gründung der Österr. Tabakregie eine gewisse berufliche Versorgung von Versehrten in den Trafiken. Erst 1887 aber führte nach den vielen Kriegen im 19. Jahrhundert (Schlacht bei Solferino, Schlacht bei Königsgrätz) Kaiser Franz Josef I. eine bescheidene Versorgung der Hinterbliebenen ein. In Steyregg fühlten sich die Kriegsheimkehrer im sogen. Weißenwolff´schen Veteranenverein beheimatet. Letzte Kommandanten dieser Gesellschaft waren Josef Mayrhauser und Johann Oberreiter. Das Ende des 1. Weltkriegs war dann die Geburtsstunde der Kriegsopferverbände, die sich leider zu Beginn teilweise konkurrenzierten. Am 14. April 1919 aber wurde in Linz der 1. Landesverbandstag für unser Bundesland einberufen. Daraufhin wurde vom Parlament am 25. April 1919 ein Invaliden - Entschädigungsgesetz beschlossen, das mit 1. Juni 1919 in Kraft trat.