Ölschlagerkapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Abgekommen
Nachfolger:
Erfassungsqualität:
Ort (Bezirk):
4924 Waldzell (Ried im Innkreis)
Adressbeschreibung:
Am Gelände der jetzigen Schottergrube Schwendt.
Adresse (Ortschaft):
Schwendt 3 (Schwendt)
Breiten-, Längengrad:
48.114670501987, 13.396200389862 (Navigation starten)
Architektonische Besonderheit

Glockentürmchen / Dachreiter
Mit Eternitschindeln gedecktes Pyramidendach.


Kapellenausstattung

Altar
Flügelaltar aus Holz, der Mittelschrein ist flankiert von marmorierten Säulen mit toskanischen Kapitellen, darauf Engel die einen kleinen Segmentbogenaufbau mit Bild bewachen. Die Predella ebenfalls marmoriert. Das Antependium optisch dreigeteilt, seitlich beiderseits aufgebrachte Rundbogenleisten ohne Inhalt. In der Mitte eine Kreisleiste mit einem herausgearbeiteten griechischen Kreuz mit Kugelenden. Die Flügel mit Evangelistenbilder, der obere Abschluss zur Mitte hin schräge Voluten, vergoldet. Im Mittelschrein ist eine Nische.


Kapellenausstattung

Sitzbank
6 Reihen pro Seite


Kapellenausstattung

Tabernakel
Auf der Mensa


Kapellenausstattung

Ewiges Licht
Im Chor von der Decke gehängt.


Fenster
Fensterform

Halbkreisbogen (Rundbogen)

Fensterfunktion

Belichtung
2 Fenster pro Seitenwand, Butzenscheiben mit buntem Glas.


Kreuzweg
Stationsanzahl

14 Stationen
Auf beide Seitenwänden verteilt


Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz
gefasst

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Florian
Auf einer Eckkonsole vorne links im Altarraum


Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz
gefasst

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Christus an der Geisselsäule (Wiesheiland)
Auf einer Eckkonsole vorne rechts im Altarraum


Sakrales Bild
Material für Bilder

Holz

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Lukas (Evangelist)
Die beiden Evangelisten sind im Altarflügel rechts, Lukas oben.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Holz

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Matthäus (Evangelist)
Die beiden Evangelisten sind im Altarflügellinks Matthäus links oben.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Holz

Sakrale Ikonographie

Dreifaltigkeitsdarstellung
Im Aufbau über dem Flügelaltar


Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria mit Kind
Gold gerahmtes Bild in die Altarnische gestellt.


Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz

Sakrale Ikonographie

Engel
2 kniende betende Enkel auf den Säulenkapitellen neben der Dreifaltigkeit.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Holz

Sakrale Ikonographie

Engel
2 stehende Engel mit einem Spruchband, im Mittelschrein das Madonnenbild flankierend, darüber 2 fliegende Engel einen Kranz mit Rosen haltend.

Errichtung
1646 - 1650

Votationsgrund
Gelübde

Zur Pestzeit gelobten die Allerschlager, (ursprünglicher Name für Ölschlag) dass sie eine Kapelle errichten, falls sie der Pest entrinnen.

Auf Grund eines Gelübdes erbauten die Allerschlager schon eine Kapelle auf diesem Ort. Von Johann und Anna Maria Haslinger wurde sie 1836 erneuert. 1884 verstarb die Bäuerin Elisabeth Spieler 27-jährig an Kindbettfieber. Aus diesem Anlass erwirkte der Bauer eine Messe zu Jakobi, die bis 2009 jährlich abgehalten wurde. 1921 erhielt die Kapelle 2 Glocken. Die Kapelle hatte vor 1961 einen mit Holzschindeln verkleideten Zwiebelturm. Vier Fenster mit Butzenglas und Spitzbogen waren an den Seitenwänden. 1961 wurde der schon schadhafte Turm durch ein Spitzdach ersetzt. Sie hatte einen Altar mit einer Marienstatue. An den Wänden hingen Kreuzwegbilder. In den Nischen rechts und links vom Altar waren etwa 60 cm hohe, alte Statuen vom Hl. Florian und vom Christus an der Geiselsäule. Ein Heiliges Grab wurde jährlich um die Osterzeit aufgebaut (Bild). Die Kapelle fasste mindestens fünfzig Personen. 1983 wurde die Ölschlagerkapelle das letzte Mal renoviert und die letzte Jakobimesse fand 2009 statt (Bild). Fa. Burgstaller aus Haag beanspruchte das Gelände für den Ausbau der Schottergrube, daher wurde sie 2011 abgetragen. Die 1983 erneuerten Bänke und der Altar wurden bei der neuerrichteten Florianikapelle wiederverwendet. Beim Ausräumen der Kapelle kam ein kleines herzförmiges Behältnis zum Vorschein. Die Marienstatue hatte sie an einer Halskette umgehängt. Darin war ein uralter Zettel mit der Entstehungsgeschichte enthalten. Als Ersatz für die Ölschlagerkapelle ließ Heinrich Burgstaller 2009 die Florianikapelle außerhalb des Grubenareals errichten. Der Innenraum ist mit einem Tonnengewölbe ausgestattet.

Literaturquelle
2000
Heimatbuch Waldzell,
Reinhold Burgstaller, Veronika Holzmann, Anna Burghart, Roswitha Aigner, Johann Hermandinger, Alois Litzlbauer u.a., Seite 88
alternative Quelle
Recherche Johann Hermandinger
Datenbankerfassung
2021-01
Hermandinger Johann
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich