Bäckerkreuz, auch Steinernes Kreuz, Pfeilerbildstock in den Feldern der "Sauhalt" in Verlängerung der Dirnbergerstraße. Datierung 1689. Bei der Erfassung im Jahr 1989 waren die Bildnischen leer. Der überlieferte Anlassfall. Im Winter 1689 soll ein Bäckerjunge infolge eines plötzlich einfallenden Schneesturmes durch schlechte Sicht die Orientierung verloren haben und hier erfroren sein.
Seitens der Gemeinde Perg wurde mitgeteilt, dass der Bildstock im Zuge von Grundzusammenlegungen in den 1970er-Jahren dort aufgestellt worden war. Auf einem Bild ist zu sehen, dass die Nische für die Aufnahme eines Bildes nach Westen ausgerichtet ist. In den Jahren nach 1989 dürfte der Bildstock umgestürzt sein und wurde im Bauhof der Gemeinde gelagert. 2009/2010 kam es zur Restaurierung und Aufstellung an einer Weggabelung in der Ortschaft Auhof.
Die Befundung durch Prof. Josef Priemetshofer ergab, dass die Säule aus zwei zeitlich divergierenden Teilen besteht und zwar aus dem Schaft mit Sockel und dem aufgesetzten Kubus als Bildträger. An allen vier Seiten des hochrechteckigen Sockels sind im Rahmen erhaben gemeißelte hochgestellte Rauten. Darin eingearbeitete Löcher und Senkrechtschlitze bezeugen, dass die Säule ehemals mit Eisenklammern an einer Basisplatte verankert war. Der ca. 1,41 m hohe Schaft, der mit dem Sockel monolithisch erscheint, ist an den Ecken abgefast. Annähernd dort, wo die Fasen oben auslaufen, ist der achteckige Schaft monogrammiert und datiert: AP 1689. Der aufgesetzte Kopf ist ein geschlossener Kubus, der auf einer Seite zur Aufnahme eines hochrechteckigen Blechbildes ein vertieftes Feld (48 x 30,5 cm) aufweist. An seiner Unterseite ist der Bildträger einmal treppenartig abgesetzt. Das stumpfwinkelige Pyramidendach ragt mit einer umlaufenden Schräge etwas über alle vier Seiten des Kopfes aus. Das im Schnittpunkt der Grate übliche Bohrloch zur Aufnahme eines Eisenkreuzes fehlt. Die erwähnte stilistisch-zeitliche Divergenz ist auch in der Unterschiedlichkeit der Steine und in ihrer Verwitterung ablesbar.
Die Bildtafel aus Eisenblech ist bereits so stark verrostet, dass es die Darstellung des Gekreuzigten mit zwei Assistenzfiguren nur mehr erahnen lässt. Der dem Bildstock anhaftende Setzungsgrund, dass an dieser Stelle ein Bäcker im Schneesturm umkam, ist wohl mit dem älteren Schaft der Säule nicht in Verbindung zu bringen , eher schon der aufgesetzte Kopf und die Löcher im Sockel, die auf eine Sekundärverwendung bzw. eine Neusetzung des Denkmals schließen lassen.