Die Wirtschaft im 16. und frühen 17. Jahrhundert in Oberösterreich
Einleitung
Die Änderungen in der Wirtschaft um 1500 waren nicht nur quantitativer Natur, auch die innere Struktur, die Wirtschaftsgesinnung wurde von Umwälzungen erfasst; es handelt sich dabei allerdings nicht um eine Periode mit einer einheitlichen Entwicklung.
Die Erblande, v. a. Ober-, Nieder- und Innerösterreich, rückten infolge der Entdeckung neuer Seewege und der daraus resultierenden Verlagerung des wirtschaftlichen Schwergewichtes vom Mittelmeer nach Nord- und Westeuropa in den Hintergrund, das Gebiet wurde vom Durchzugsland zum Rand- bzw. Grenzgebiet. Auch die Bedrohung durch die lange Serie der Türkenkriege wirkte sich negativ auf das Gebiet des heutigen Österreich aus.
Änderungen sind zudem in der Wirtschaftspolitik zu konstatieren. Die von den Fürsten und den Landständen eingerichtete Verwaltung prägte das Wirtschaftsleben: Patente der neu geschaffenen Zentralbehörden galten für mehrere Länder, es wurde der Versuch einer Vereinheitlichung unternommen; im Gegenzug beanspruchten die Landstände aber mehr Mitspracherecht, was wiederum einer auf einzelne Provinzen begrenzten Wirtschaftsregelung entspricht.
Redaktionelle Bearbeitung: Klaus Landa, 2010