Salinen

Die Salinen


Von großer Bedeutung für das Land ob der Enns war die Salzgewinnung. Unter Maximilian I. und Ferdinand I. traten zahlreiche Reformen in Kraft, in deren Zuge die Verpachtung an private Unternehmer beendet wurde, dagegen wurden rein ärarische Betriebe durchgesetzt. Die Ergebnisse der wiederholten Kommissionen fanden in dem 1524 abgeschlossenen Reformationslibell ihren Niederschlag. In diesem wurden sämtliche Vorschriften für die Amts- und Betriebsführung aller mit dem Salzwesen verbundenen Einrichtungen zusammengefasst.

Der weiter steigende Salzbedarf gab den Anstoß zur Eröffnung des zweiten Salzbergwerks in Ischl im Jahre 1563. Ebenfalls in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind technische Neuerungen im Salzbergbau festzumachen: So errichte man 1575 in Hallstatt statt der alten Laugenwerke (auch Schöpfbaue genannt) ein Dammwerk (u. a. nach einem Vorbild in Hall in Tirol). Dabei brauchte die Sole nicht mehr abgeschöpft zu werden, vielmehr konnte man sie durch einen Ablassoffen ableiten, der am Boden des künstlich errichteten Dammes eingebaut war. Ausgebaut wurde auch das Netz an Sudhütten. Nach der Vergrößerung der einzigen Sudhütte in Hallstatt 1511, wurde 1533 eine zweite errichtet, die 1559 ebenfalls ausgebaut wurde. 1571 wurde schließlich in Ischl eine Sudhütte in Betrieb genommen. Der fortschreitende Holzmangel bewog zu dem Entschluss, eine Soleleitung von Hallstatt nach Ebensee zu führen, da dort noch ausreichend Waldbestand vorhanden war.

Holzverbrauch

Gerade für die Salinen ergab sich ein ungeheurer Holzbedarf, der zu einem Mangel an Holz führte. So sollten seit dem Ende des Mittelalters Holzordnungen der rücksichtslosen Abholzung der Wälder Einhalt gebieten. Holz benötigten aber auch die Glaser; so betrieb etwas das Stift Schlierbach seit 1638 eine Hütte in Sonnenschlag, ab 1638 folgte eine Glashütte in Schwarzenberg, eine weitere bestand bei Liebenau und schließlich eine in der Herrschaft Rannariedl. Auch im Eisenwesen herrschte ein ungeheurer Holzbedarf.

Hanns Steinberger und Bergmeister Kalss planten im Jahre 1593 das Soleleitungs-Projekt, das Kalss dann ausführte. 1607 wurde der Sudbetrieb in Ebensee aufgenommen, 1689/1693 errichtete man dort eine zweite Sudpfanne.
Der Mannschaftsstand in der Hallstätter Sudhütte umfasste 1671 300 Arbeiter, in Ischl arbeiteten im Sudwesen 1661 267 Mann, 1692 war die Zahl auf 351 gestiegen. In Ebensee waren im Jahre 1689 261 Arbeiter tätig. Alle drei Salinen erzeugten im Jahre 1618 gemeinsam 163.000 Meterzentner Salz.

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Der Beitrag basiert im Wesentlichen auf: Hoffmann, Alfred: Wirtschaftsgeschichte des Landes Oberösterreich. Bd. 1. 1952. Redaktionelle Bearbeitung: Klaus Landa, 2010