Gas

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Erkenntnis, dass Gas bei Verbrennung von Kohle bzw. Holz entsteht, zur Entwicklung des Gaslichts herangezogen. Die Erfindung des Gaslichts revolutionierte die Beleuchtungstechnik. Ein Gaskandelaber gibt mehr Licht als zwanzig gewöhnliche Öllampen. Von England ausgehend setzte es sich bis in die 1850er Jahre auf dem europäischen Kontinent durch.

An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert besaß fast jede größere Stadt ein eigenes Gaswerk. In Oberösterreich vor allem Kohlengas, in kleineren Städten wie Freistadt gab es ein Azetylengaswerk.

Karbid wird seit dem Ende des 19. Jahrhunderts industriell aus gelöschtem Kalk und Kohle hergestellt. Mischt man Karbit mit Wasser, entsteht das hell brennende Azetylengas, das gerne für mobile Zwecke eingesetzt wurde, wie als Stalllaterne, Tischleuchte, Signal-, KFZ- und Fahrradleuchte. Für Gaslicht benötigte man keinen Docht und es konnten Lampenschirme z. B. aus Milchglas verwendet werden, es war aber relativ teuer. Das Gasglühlicht mit festem Glühkörper, von Carl Auer von Welsbach entwickelt, verbesserte das Gaslicht kurzfristig. Die Auer-Lampen konnten auch als Hängelicht eingesetzt werden.

Autor: Fritz Fellner, 2016
 

Objekte

  • Modell des Acetylengaswerkes Freistadt von Wassermeister Hans Duray
  • Gasstehlampe
  • Glühstrümpfe
  • Katalog mit verschiedenen Gaslampenmodellen

Vom Kienspan zur Leuchtdiode. Beleuchtung im Wandel der Zeit - Dokumentation zur Sonderausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum vom 10. Dezember 2016 bis 5. Februar 2017.