Die heutige Staatsgrenze zwischen Österreich und Tschechien war über Jahrhunderte für die diesseits und jenseits der Grenze lebenden Menschen offen und durchlässig. Auch als 1918 mit dem Ende der Habsburgermonarchie die bisherige Verwaltungsgrenze zu einer staatlichen Grenze wurde, hielten die Bewohner beider Staaten an ihrem gewohnten Grenzverkehr fest.
"In diesem Augenblick der Öffnung der Grenzen mahnt uns die Geschichte, die von ihr gebotene Chance zu ergreifen."
Alois Mock, an der burgenländisch-ungarischen Grenze,
27. Juni 1989
Die Nationalitätengegensätze in der 1918 neu entstandenen Tschechoslowakei, die nationalsozialistische Eroberungs- und Germanisierungspolitik und die Vertreibung und Aussiedlung der deutschen Bevölkerung in den Jahren 1945 bis 1948 zerrissen die traditionellen Beziehungen.
Nach 1948 ließ man die Dörfer der bis 1945 jenseits der Grenze wohnenden Deutschen verfallen und zerstörte schließlich die verbliebenen Reste.