500 Jahre römische Herrschaft

Das heutige Oberösterreich war über 500 Jahre hinweg Teil der römischen Provinz Noricum, dessen weitgehend friedliche Landnahme etwa 10 v. Chr. erfolgte. Unter Kaiser Claudius (41–54) erhielt Noricum, welches das Gebiet neben den südlich der Donau gelegenen Teilen Nieder- und Oberösterreichs, die heutigen Bundesländer Salzburg, Steiermark, Kärnten und Ostirol sowie die jugoslawische Untersteiermark, Teile Südtirols und den bayrischen Chiemgau umfasste, das Provinzialstatut.

Immer wieder wurde die Provinz von zahlreichen Einfällen feindlicher Germanenstämme (Markomannen, Alamannen etc.) bedroht, was im 2. Jahrhundert unter Marc Aurel zu Verwaltungsreformen und der Stationierung der legio II Italica in Lauriacum führte, um den Grenzschutz des Reiches sicherzustellen. Dies wurde in der Spätantike zunehmend schwieriger, und gegen Ende des 5. Jahrhunderts erfolgte schließlich die Räumung von Ufernoricum. Mit der Vita Sancti Severini, der Lebensbeschreibung des Heiligen Severin, der zu dieser Zeit in Noricum wirkte, ist ein wertvolles Dokument erhalten, das Einblick in die Lebensverhältnisse der Bevölkerung zu dieser schwierigen Zeit gibt.

Verwendete Literatur siehe Bibliografie.
Redaktionelle Bearbeitung: Elisabeth Kreuzwieser, 2006