Sammel-
Leidenschaft

Sammeln

Historische Ansichtskarten-Bestände
In vielen Haushalten ist die eine oder andere Ansichtskarte erhalten geblieben. Oft landen die Karten nach einer Dachbodenentrümpelung auf Flohmärkten und in Antiquariaten. Und dort freuen sich Sammler, wenn sie eine besonders schöne oder interessante Karte finden, die zu ihrem Sammlungsgebiet passt und mit der sie ihre Sammlung bereichern können.
In dieser Ausstellung zeigten wir sowohl Ansichtskarten, die sich in Familienbesitz befinden, als auch Ansichtskarten, die von Perger Sammlern in jahrelanger Sammlungstätigkeit zusammengetragen wurde. Auch Karten aus dem Bestand des Heimat- und Museumsvereins Perg waren unter den Ausstellungsstücken. In den Vitrinen befanden sich ausschließlich Original-Ansichtskarten.
Mit heutigen technischen Möglichkeiten konnten wir den Besuchernaber auch die einzelnen Sammlungsbestände in ihrer Gesamtheit oder geordnet nach Motiv oder Verlag erschließen, wenn sie die nötige Zeit dafür aufwenden wollten. Der Dank gilt allen, die uns Ansichtskarten als Leihgabe oder dauerhaft überlassen haben.

Privates Sammeln
Es fängt oft mit einem schönen Exemplar an. Es folgt die Leidenschaft, weitere einzigartige Sammelstücke zu erwerben. Stöbern auf Flohmärkten, in Antiquariaten, Treffen mit Gleichgesinnten. Kaufen - Verkaufen - Tauschen - Handeln. Das Gefühl mit der eigenen Sammlung einen ideellen, vielleicht auch materiellen Wert zu schaffen. Ein Hobby, das einen ein Leben lang begleiten kann.

Museales Sammeln
Das Sammlungskonzept legt fest, was in die Sammlung aufgenommen wird. Im Heimathaus-Stadtmuseum Perg wird gesammelt, was mit Perg und Umgebung zu tun hat. Gemeinsam mit Kustos/Kustodin ist der Vorstand verantwortlich für die sorgfältige Dokumentation aller Transaktionen, die Inventarisierung und die sorgfältige Aufbewahrung und Pflege der Gegenstände. Einmal in die Sammlung aufgenommen, bleiben die Objekte erhalten. Ein Verkauf ist nicht zulässig.


Karten

Correspondenz-Karte
Correspondenz-Karte war die Bezeichnung der Postkarten in Österreich ab 1869. Bereits ab 1871 gab es Vorläufer der Ansichtskarten. International war die Bezeichnung Postkarte bereits ab 1872 üblich, in Österreich setzte sich die Postkarte erst nach 1900 durch.

Postkarte
Die Vorderseite war zunächst der Adresse vorbehalten. Der Text wurde auf der Rückseite in freie Felder, teilweise auch in die Illustration geschrieben. Erst ab 1905 bestand die Vorderseite aus Adressfeld und Textfeld. Ab 1875 durfte die Correspondenzkarte auch international (21 Länder) und ab 1878 weltweit verwendet werden. Bis 1907 musste bei international verwendbaren Karten das Wort „Postkarte bzw. Correspondenz-Karte in mehreren Sprachen angedruckt werden.

Ansichtskarte
Ansichtskarten waren ab 1885 zulässig und setzten sich ab 1896 als Massenprodukt durch. Bis 1896 gab es einfarbige Lithografien. Ab 1906 wurden Lithografien durch Fotodruckverfahren abgelöst. Ab 1914 gab es die Schwarz-Weiß-Echt-Fotokarte und ab 1960 die farbige Echt-Fotokarte.

Bildpostkarte
Bildpostkarten sind von der Post herausgegebene Postkarten mit einem Bild auf der Adressseite und einem aufgedruckten Postwertzeichen (Ganzsache). In Österreich gab es Bildpostkartenserien von 1927 bis 1994. Eine Bildpostkarte ist keine Ansichtskarte. Landläufig wurden aber Ansichtskarten häufig als Bildpostkarten bezeichnet.

Feld-Postkarte
Feldpostkarten waren für die Korrespondenz der Soldaten im Felde mit den Liebsten in der Heimat wichtigste Kommunikationsform und wurden kostenlos befördert.


Musikalische Postkarte - Tonbild-Postkarte - Talking Postcard - Sonorine - Postale Parlante

Die hybride Postkarte, eine Mischung aus visuellen und akustischen Inhalten, war schon seit dem frühen 20. Jahrhundert bekannt und zeitweise äußerst populär. Seit 40 Jahren ist sie mangels Nachfrage vom Markt verschwunden.

 

Autor: Franz Pfeiffer, 2020

 

151 Jahre Postkartengrüße aus Perg. Die SMS der Kaiserzeit. Dokumentation der Sonderausstellung des Heimat- und Museumsvereins Perg vom 18. September 2020 bis 26. Oktober 2021 im Heimathaus-Stadtmuseum Perg.

Hinweis: Wir haben für die Dokumentation dieser Ausstellung mit großer Sorgfalt darauf geachtet, dass Urheberrechte nicht beeinträchtigt werden. Sollten dennoch Urheber- oder sonstige Rechte unbeachtet geblieben sein, so bedauern wir das sehr und bitten Sie um Mitteilung, damit wir die betreffenden Bilder aus unserer Dokumentation entfernen können. Kontakt: info@ooegeschichte.at