Auf den Spuren
der frühen Mühlviertler

Ausstellungsplakat "Auf den Spuren der frühen Mühlviertler" | (c) Heimathaus-Stadtmuseum Perg | © Heimathaus-Stadtmuseum Perg
Dokumentation der Ausstellung
Auf den Spuren der frühen Mühlviertler
Zwei eiszeitliche Jägerstationen in Perg/Weinzierl
Zeitraum:
28.04.2018  -  28.10.2018
Texte:
Kons. Ardelt Helmut
Moser Franz
Kuratiert von:
Moser Franz
Mag. Pfeiffer Franz
Epoche:
Urgeschichte

Das Heimathaus-Stadtmuseum Perg präsentierte in der Museumssaison 2018 eine Ausstellung, welche die menschlichen Hinterlassenschaften aus der Altsteinzeit und teilweise aus der Jungsteinzeit in der Gemeinde Perg in den Blick nahm. Dem Hobbyarchäologen und Heimatforscher Helmut Ardelt war es durch umsichtige Feldbegehungen gelungen, zwei eiszeitliche Jägerstationen in Perg/Weinzierl zu lokalisieren. Mehr als 3000 Fundobjekte konnte er in den letzten 30 Jahren sichern und diese in Zusammenarbeit mit Forschungsinstitutionen nach wissenschaftlichen Kriterien aufnehmen und mittels Radiokarbonmethode zeitlich einordnen.

Die Ausstellung zeigt Einblicke in die umfangreichen Funde in der Gemeinde Perg, die sich in die Altsteinzeit bzw. in die Jungsteinzeit datieren lassen. Der Großteil der Funde stammt aus der Sammlung von Helmut Ardelt, einige Zufallsfunde wurden von Bauern auf den Feldern von Weinzierl gemacht. Bei dem überwiegenden Teil handelt es sich um Geräte aus dem Jungpalälolithikum, die für das tägliche (Über-)Leben benötigt wurden und die bereits vor 35.000 Jahren in perfektionierter Form hergestellt wurden: So unterscheidet man bei den Funden zwischen Klingen, Kratzer, Schaber, Stichel, Bohrer, usw.

Aber auch Schmuckstücke befinden sich unter den Funden und teilweise wurden die Gegenstände nicht nur mit den hier vorkommenden Materialien angefertigt. Das heißt, dass Materialien oder fertige Gegenstände durch Handelsbeziehungen über weite Entfernungen nach Weinzierl gebracht worden sind. Die Funde sind mit 35.000 Jahren deutlich älter als Österreichs bekanntester archäologischer Fund, die 29.500 Jahre alte Venus von Willendorf.

Die Funde in Weinzierl stellen ein Bindeglied dar zwischen den zum Weltkulturerbe zählenden Funden in der schwäbischen und fränkischen Alb und jenen in der Wachau und im Kremstal. Sie zählen zu den bemerkenswertesten archäologischen Funden in Oberösterreich.