Einleitung

Das Werden des Landes

Einleitung


Kein österreichisches Bundesland hat eine so komplexe und sich über einen so langen Zeitraum hinziehende Entstehungsgeschichte wie Oberösterreich. Das kommt schon im Namen „Oberösterreich“ zum Ausdruck, der in lateinischer Form schon im 13. Jahrhundert belegt ist, aber erst im Jahre 1918 amtlich wurde. Dennoch, die Entstehung des Landes ist im Mittelalter anzusiedeln. In dieser langen Zeitspanne wurde die Gegend sukzessive gerodet und über weite Strecken landwirtschaftlich erschlossen. Besonders wertvolle Beiträge dazu erbrachten seit dem frühen Mittelalter die Klöster. Aber nicht nur die geistlichen, auch die weltlichen Herrschaften spielten bei der Erschließung des Landes eine zentrale Rolle. Durch die Vergabe von Land an gesellschaftlich und sozial niedriger Stehende entwickelte sich seit dem 7. bzw. 8. Jahrhundert auch das Feudalwesen (Lehenswesen), das in seinen Grundzügen bis ins 18./19. Jahrhundert Bestand hatte. Im 12. Jahrhundert setzte schließlich eine intensive Siedlungs- und Stadtgründungsphase ein, das Land wurde zunehmend infrastrukturell erschlossen.
All diese Aspekte sind für die Zeit des Mittelalters von zentraler Bedeutung; sie ließen auch das Land zu dem werden, was es heute ist.

Redaktionelle Bearbeitung: Klaus Landa, 2009