Gründung der
Oberösterreichischen Volkskreditbank - 1873

Die Bank wurde in einer Zeit gegründet, die von technischen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen im damaligen Habsburgerreich geprägt war. Der „Schwarze Freitag“ löste 1873 den Niedergang der Wiener Börse aus, viele Leute verloren ihre Spareinlagen und damit verbunden ihr Vertrauen in die Banken.

Die allgemein negative Stimmung wirkte sich auch auf die Besucherzahlen der Weltausstellung 1873 in Wien aus, die weit hinter den Erwartungen des Kaiserhauses geblieben sind und nicht den erhofften Wirtschaftsaufschwung brachten.

Für Bauern und Gewerbetreibende war es nahezu unmöglich Finanzmittel zu bekommen. Viele Landwirte mussten bei Ernteausfällen ihre Bauernhöfe verkaufen, da es keine Überbrückungskredite gab.

Um der mittelständischen Wirtschaft und der Landwirtschaft wieder finanzielle Stabilität zu sichern kam vom „Katholischen Volksverein“ die Initiative, eine eigene Bank zu gründen.

Am 4. Jänner 1873 eröffnete der „Oberösterreichische Volkskredit“ einen Bankschalter in der Schmidthorgasse 3 in Linz. Das neu gegründete Bankhaus beschäftigte drei Mitarbeiter und verfügte über 1 Million Gulden Geschäftsvolumen. Am ersten Tag wurden 12 Einlagebücher eröffnet, das Sparbuch mit der Nummer 1 wurde auf den Probst des Stiftes St. Florian, Prälat Ferdinand Moser ausgestellt.

Autor: Alfred Atteneder, 2018
 


Vom OÖ. Volkskredit zur VKB-Bank. 145 Jahre Oberösterreichische Bankgeschichte" - Dokumentation zur Ausstellung in der VKB-Bank Domgasse anläßlich des 145-jährigen Jubiläums 2018.