Verwaltung Mittelalter
und frühe Neuzeit

Die Verwaltung der österreichischen Länder im Mittelalter und in der frühen Neuzeit


Die Kreisverfassung in Böhmen als Vorbild für die Kreisämter im Erzherzogtum Österreich
König Ottokar II. Přemysl (~1232-1278) von Böhmen errichtete bereits im Mittelalter größere Verwaltungsbezirke: die sogenannten Kreisämter.
Damit gelang es dem König, die Regierungsgewalt zu zentralisieren. Seit 1714 gab es in Böhmen 12 Kreise mit je einem Kreishauptmann an der Spitze. Diese beamteten Verwaltungsbehörden sollten das ständische Machtstreben und die Übergriffe der patrimonialen Behörden, welche die Regierungsgewalt des Königs geschwächt hatten, eindämmen.

Die Verwaltung der österreichischen Länder im Mittelalter und in der frühen Neuzeit
Seit dem Mittelalter war die Verwaltung der österreichischen Länder zweipolig. Die Interessen der beiden Pole waren nicht immer deckungsgleich, was seit dem 16. Jahrhundert verstärkt zu Rivalitäten und Konflikten führte.
Man orientierte sich auf Landesebene in erster Linie an den Wünschen der Stände. Seit dem Sieg des Absolutismus in der frühen Neuzeit, ab 1620, erhielten landesfürstliche Anliegen Vorrang, doch endeten die Kompetenzen des Fürsten auf Provinzialebene, auf welcher die Landstände herrschten. Diese Situation drosselte die zentralistische Macht des Landesfürsten.
Die zweipolige Verwaltungsstruktur galt in der Zeit des absolutistischen Staates bzw. während der Aufklärung im 18. Jahrhundert als überholt und war dringend reformbedürftig.

Autorin: Ute Streitt, 2018

150 Jahre Bezirkshauptmannschaften - Dokumentation einer Wanderausstellung im Jahr 2018, die gemeinsam von den Bezirkshauptmannschaften unter der Leitung von BH Rudolf Greiner (BH Schärding) und Mag. Ute Streitt (Leiterin der Sammlung Technikgeschichte und Wehrkunde am OÖ. Landesmuseum) recherchiert und gestaltet wurde.