Franz Kurz ist der Nachwelt vor allem als Historiker ein Begriff. Sein mehr als vierzigjähriges Wirken als Kooperator und Stiftspfarrer verdient ebenso der Erwähnung!
Kurz wurde als Kandidat des Klosterstandes im Schuljahre 1789 auf 1790 in das Generalseminar nach Wien gesendet, wo er das erste theologische Jahr vollendete. Wenn Jodok Stülz über seinen Mentor schreibt: „Der Aufenthalt in dieser Anstalt gehörte nicht zu den angenehmen Erinnerungen seiner Jugend“, können wir darüber nur Vermutungen anstellen!
Die Generalseminare, im Zuge der josephinischen Reformen geschaffen, wurden allen Priesterkandidaten ‚verordnet‘, um so deren Ausbildung unter staatliche Kontrolle zu bringen. 1793 beendete Kurz seine Studien in Theologie, Musik und Numismatik und kehrte nach St. Florian zurück.
Der junge Novize legte 1795 sein Gelübde ab und las am 26. Juli desselben Jahres seine erste Hl. Messe. Er wurde zunächst Kooperator und schließlich 1810 zum Stiftspfarrer ernannt. Schwere Erkrankungen wie Typhus und eine epidemische Ruhr, die er sich im Krankenlager zugezogen hatte, setzten dem großen und kräftigen Mann stark zu.
Zum Wirken im Lazarett (während der Franzosenkriege im Stift eingerichtet) zitiert Engelbert Mühlbacher den Priester Kurz so:
„Soll ich den armen Verwundeten hilflos liegen lassen? Ich sorge für seine Wunde, ohne dazu aufgefordert zu werden, weil ich gewiss bin, dass dieses sein Wunsch sei, wenn er ihn gleich nicht äußern könnte, aber meine religiöse Überzeugung will ich ihm nicht aufdrängen, wie ich mit Grund voraussehe, die verlange er nicht, diese anzunehmen weigere er sich.“
Mühlbacher E.: Die Literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian. Innsbruck 1905.
Im Nachruf verrät Jodok Stülz auch etwas über den Charakter des Seelsorgers: „Gegen die Besuchenden war er stets freundlich, und in letzteren Zeiten äußerte er eine Milde und Gelassenheit, die ihm sonst weniger eigenthümlich war.“
Um abzuschließen:
„Seine Gebeine ruhen nun auf dem Friedhofe zu St. Florian in der Mitte seiner Pfarrkinder, welchen er durch 48 Jahre, in guten und schlimmen Tagen, ein treuer, thätiger Hirte gewesen.“
Stülz J.: Nachruf Franz Kurz - Oberösterreichisches Jahrbuch für Literatur und Landeskunde - Erster Jahrgang. Linz 1844.
Autoren: Wolfgang Harant und Johannes Mitschan, Kefermarkt 2022
Dokumentation der Ausstellung "Franz Kurz. Ein Kefermarkter, der Geschichte schrieb", organisiert und gestaltet vom Verein "Kunst Kultur Freizeit in Kefermarkt", 2022 im "Stöckl" in Kefermarkt zu besichtigen.