HHStA Wien, Allgemeine Urkundenreihe – 16. Jänner 1506, Linz
HHStA Wien, Allgemeine Urkundenreihe – 16. Jänner 1506, Linz
Die Unterhändler der Herzöge Albrecht und Wolfgang von Bayern sowie König Maximilian I. schließen ein Übereinkommen betreffend die Abtretung der dem König zugesicherten Gebiete, darunter auch das Landgericht Wildeneck (= Mondseeland)
Nach dem Tod des bayerischen Herzogs Georg des Reichen († 1503) entstand zwischen den rechtmäßigen Erben aus der Münchner Linie der Wittelsbacher und dem Schwiegersohn des Verstorbenen, Ruprecht von der Pfalz, ein Streit um das Erbe. König Maximilian unterstützte die Ansprüche der rechtmäßigen Erben, der Herzöge Albrecht und Wolfgang, ließ sich jedoch seine Hilfe teuer bezahlen: Er verlangte die Abtretung einiger an Österreich grenzender bayerischer Gebiete, wie etwa Kufstein, Kitzbühel, Rattenberg und Wildeneck-Mondsee.
Der militärische Sieg Maximilians (1504 bei der Schlacht am Wenzenberg) brachte ihn schließlich in den Besitz der angestrebten Gebiete, die zum größten Teil noch heute österreichisch sind.
Der an chronischer Geldnot leidende König verpfändete seine neuen Eroberungen noch im selben Jahr (1506). So wurde die Herrschaft Wildeneck (= Mondseeland ) mit der Vogtei über das Kloster Mondsee unter Vorbehalt des Wiederkaufsrechtes dem Salzburger Erzbischof Leonhard von Keutschach überlassen. Sie konnte erst wieder 1565 von Kaiser Maximilian II. mit tatkräftiger finanzieller Hilfe der Stände des Landes ob der Enns eingelöst werden und seither ist das Mondseeland endgültig ein Teil Oberösterreichs.
Transkription des Urkundentextes (Ausschnitt):
Transkription des Urkundentextes (Ausschnitt):
[...] die Vogtey Månnsee mit sambt dem Closter daselbs und das Schloss Wildenekh mit allen Iren oberkaitten herrlichaiten zue und eingehorungen, wie hernachvolgt: [...]
Autor: Klaus Rumpler, 2008
Mit Brief und Siegel - Dokumentation zur Ausstellung im Schlossmuseum Linz vom 14. Oktober 2008 bis 7. Jänner 2009.