Schule und Unterricht
in Perg

In Perg wurde im Jahr 1542 zum ersten Mal ein Schulmeister – jedoch nicht namentlich - erwähnt. In einer alten Urkunde aus dem Jahr 1579 taucht der Schulmeister Melchior Bacer aus Rottenburg ob der Tauber als erster namentlich bekannter Lehrer auf. Bis zum Jahr 1830, als das erste Schulhaus in der Rathausgasse 13 erbaut wurde, gab es in einem Haus nahe Zeitling sowie gegenüber dem heutigen Pfarrhof an Sonntagnachmittagen Unterricht für die Burschen in Lesen, Schreiben und Rechnen.

Doch auch das Schulgebäude in der Rathausgasse platzte bald aus allen Nähten. So musste im Jahr 1871 die dritte Klasse im Gasthaus Weichselbaumer – Reisinger untergebracht werden und ein Jahr später wurde ein Teil des Hauses Frauendorfer für zwei weitere Klassen adaptiert.

Ein neues, größeres Schulhaus musste also gebaut werden! Die Grundfrage wurde geklärt, der Friedhof wurde aufgelassen und am 5. September 1893 war die neue Schule schließlich fertig.
Die neue Volksschule galt als die schönste im Bezirk und ist in ihrer Bausubstanz bis heute original erhalten. Nach wie vor dient sie der Mittelschule Perg – Stadtzentrum als zweites Gebäude.

In dieser Zeit - ab dem Jahr 1869 und bis zu seiner Pensionierung 1891 - unterrichtete der Lehrer Franz Kirchberger, ein Pädagoge, Komponist und Organist aus OÖ, in der Volksschule Perg und leitete diese auch.

Franz Kirchberger kannte Anton Bruckner aus der Zeit, als er noch in Lambach ebenfalls als Lehrer tätig war und er hatte damals schon möglicherweise Beziehungen zu Perg.

Anton Bruckner hat 1863 über angebliche Vermittlung von Kirchberger im Auftrag von Bürgermeister Karl Terpinitz die Orgel der Perger Pfarrkirche kollaudiert (erprobt und ihrer Bestimmung übergeben). Einen entsprechenden Brief von Anton Bruckner bewahrt das Heimathaus Stadtmuseum Perg auf.

Text: Ilse Kögler

Sonderausstellung Brucknerstadt Perg? Wir feiern jedenfalls. vom 17. Mai bis 27. Oktober 2024 im Heimathaus-Stadtmuseum Perg.