Ende
und Anfang

In den späten Vormittagsstunden des 5. Mai 1945 wird Linz von amerikanischen Truppen eingenommen. Die „Patenstadt des Führers“ ist von den Folgen des Krieges schwer gezeichnet. Seit sie in den Radius der alliierten Bomberverbände gekommen ist, muss sie 22 Fliegerangriffe, zuletzt auch noch Artilleriebeschuss, über sich ergehen lassen. Die Zerstörungen sind beträchtlich. An die 20.000 EinwohnerInnen sind obdachlos. Etliche von ihnen hausen behelfsmäßig in Bunkern und Stollen, den letzten Zeugnissen nationalsozialistischer Bautätigkeit. Die Bomben haben aber nicht nur Wohnraum vernichtet, sondern auch wichtige Versorgungsleitungen für Wasser, Gas und Strom an vielen Stellen unterbrochen. In den Straßen türmt sich der Schutt, der Verkehr ist zusammengebrochen. Von den 3.700 Straßenlampen, die 1939 existierten, sind nur noch 230 in Betrieb – ein in jeder Hinsicht düsteres Szenario. Aufgehellt von der Erleichterung, dass der Krieg zu Ende, und man noch einmal davongekommen ist.

AutorInnen: Klaudia Kreslehner, Georg Thiel

Dokumentation zur Ausstellung GETEILTE STADT. Linz 1945-55 im NORDICO. Stadtmuseum Linz vom 17. April bis 26. Oktober 2015 | Kurator/in und Autor/in: Klaudia Kreslehner, Georg Thiel