Kino - Flucht aus der Trümmerwelt

Da es noch kein Fernsehen gibt, kommt dem Kino die wichtige Rolle zu, das übergroße Bedürfnis nach Unterhaltung und Zerstreuung zu bedienen. Der Wunsch nach einer heilen Welt ist unübersehbar. Heimatfilme, Komödien und unkomplizierte Liebesfilme: Alles, was einen den schwierigen Alltag für ein paar Stunden vergessen lässt, ist willkommen.

In den ersten Nachkriegswochen ist die Filmherstellung sowie –vorführung verboten. Erst im Juli 1945 wird die Spielerlaubnis für alle Kinos in Oberösterreich erteilt. Für den ab 31. Juli von den Sowjettruppen besetzten Norden Oberösterreichs gelten eigene Vorschriften. In Linz können anfangs nur vier Lichtspielhäuser ihren Betrieb wieder aufnehmen: das Landestheater-Kino, das Lifka-Kino als ältestes Linzer Lichtspieltheater, das Klangfilm-Theater sowie das Kino in Kleinmünchen. Die Bombardierungen zerstören drei Kinos (Kolosseum-Kino, Atlantis-Lichtspiele und Phönix-Lichtspiele) so stark, dass sie vorläufig geschlossen bleiben. 1950 eröffnet an der Landstraße das erste Nonstop-Kino in Linz. 1953 folgt die Freigabe des Kolosseum-Kinos am Schillerplatz für den Spielbetrieb.

AutorInnen: Klaudia Kreslehner, Georg Thiel

Dokumentation zur Ausstellung GETEILTE STADT. Linz 1945-55 im NORDICO. Stadtmuseum Linz vom 17. April bis 26. Oktober 2015 | Kurator/in und Autor/in: Klaudia Kreslehner, Georg Thiel