Feine Maschenware

„Upcycling“ wäre der treffende Begriff, mit dem man heute die Modebemühungen in den ersten Nachkriegsjahren bezeichnen könnte.

Aus alten Stoffen und Kleidern, sogar aus Fallschirmseide, werden neue Blusen und Röcke genäht. Kaputte Hosen werden geflickt.

Die Frauen der amerikanischen Besatzungssoldaten bringen mit ihren Pumps, Nylonstrümpfen und schwingenden Röcken einen neuen Trend nach Österreich. Besonders die heiß begehrten Nylonstrümpfe werden gehegt wie ein Schatz.

Kunststopfereien spezialisieren sich auf deren Reparatur: Mit speziellen Repassier-Nadeln werden die Laufmaschen wieder aufgehoben, kaputte Füßlinge wieder angenäht. Wer kann sich das heute noch vorstellen?

AutorInnen: Klaudia Kreslehner, Georg Thiel

Dokumentation zur Ausstellung GETEILTE STADT. Linz 1945-55 im NORDICO. Stadtmuseum Linz vom 17. April bis 26. Oktober 2015 | Kurator/in und Autor/in: Klaudia Kreslehner, Georg Thiel