Früchte und Nüsse

Abgesehen von den Gewürzen ist die Liste der kulinarisch verwertbaren Pflanzen, die in römischer Zeit bei uns eingebürgert wurden, sehr ansehnlich. So stehen an Früchen und Nüssen auf dieser Liste:

Esskastanie Maulbeere
Honigmelone Pfirsich
Kirschpflaume Walnuss
Mandel

Pfirsich und Esskastanie waren allerdings schon in unmittelbar vorrömischer Zeit bei uns vorhanden.
Außerdem kommt dazu noch eine sicherlich breite Palette von Kultursorten weiterer Früchte, die man im urgeschichtlichen Alpenvorland nur als Wildobst genützt hatte. Das bedeutet allerdings nicht, dass nicht auch solche Früchte zusätzlich importiert worden wären.

Äpfel Kirschen
Birnen Obst aus der Gattung der Pflaumen

Auf der Liste der Einbürgerungen stehen auch einige Gemüse- und Salatpflanzen:

Gartenmelde genützt nach der Art des in der Antike noch unbekannten Spinats
Grüner Fuchsschwanz ebenfalls eine wie Spinat verwendete Pflanze
Portulak ein Blattgemüse
Kultur-Rettich
Römischer Sauerampfer wurde auch als Amphoreninhalt verhandelt
Rübe

Weinbau
Obwohl es vielleicht auch weiterhin Importe all dieser Pflanzen gab, wurden diese also in römischer Zeit Bestandteil unserer heimischen Flora und sind es seitdem geblieben.
Nicht in eine Liste von Einbaupflanzen, die in römischer Zeit neu nach Mitteleuropa eingeführt wurden, gehört dagegen der Wein. Wie wir heute wissen, hatte zumindest der im heutigen Österreich und Westungarn betriebene römische Weinbau eine Geschichte, die schon bis auf die Hallstattzeit zurückgeht.
Wein wurde zwar auch importiert (nach dem Zeugnis von Amphorenfunden sogar griechisch-kleinasiatische Sorten), Weinkonsum und Weinanbau hatten aber im Alpenvorland eine schon sehr alte Tradition.

Autoren: Erwin M. Ruprechtsberger, Günther E. Thüry, 2007

Kulinarisches aus dem römischen Alpenvorland - Dokumentation zur Ausstellung im Nordico Stadtmuseum Linz vom 12. Juni bis 9. September 2007.