Die einigermaßen funktionierende Landwirtschaft wurde im Sommer von den Besatzungssoldaten durch Plünderungen und Beschlagnahmungen stark geschädigt. Kaum ein Bauernhof, aber auch kaum ein Kleinlandwirt blieb davon verschont. Neben den Viehdiebstählen waren auch die Ernteausfälle im Jahr 1945 katastrophal. Auch der Schwarzhandel, an dem sich viele Einheimische beteiligten, schadete dem Aufbau der Landwirtschaft. Mit diversen gesetzlichen Bestimmungen versuchte man, dieser misslichen Situation Herr zu werden. Behördliche Beschlagnahmungen und Strafen zeigten Wirkung.
So konnten in den Monaten November und Dezember 1945 an der niederösterreichischen Grenze 55 Pferde abgefangen werden, im gleichen Zeitraum hat die Bezirkshauptmannschaft Freistadt Strafgelder von 100.000,-- Schilling eingenommen.
Quelle: Merl, Edmund: Besatzungszeit im Mühlviertel. Anhand der Entwicklung im politischen Bezirk Freistadt (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs 7). Linz 1980.
Die Zivilverwaltung Mühlviertel 1945-1955 und Johann Blöchl. Eine Dokumentation zur Ausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum vom 27. Juni bis 30. August 2015. | Gesamtleitung, Kustos: Kons. Fritz Fellner; Inhaltliche Ausstellungsgestaltung: Kons. Kurt Cerwenka; Leihgaben und Beratung: Kons. Karl Affenzeller; Grafische Gestaltung: Johanna Roiß