Verkehr

Die Bahnlinie Linz - Summerau erlebte noch am 4. Mai 1945 heftige Tieffliegerangriffe, die beinahe zu einer totalen Zerstörung führten. Das Ergebnis war eine fast zwei Jahre dauernde Streckensperre. Aber auch die Kohlennot und die beschädigten Lokomotiven waren ein Grund. Im Bereich der Kraftfahrzeuge war die Lage nicht besser. Das fahrbare Material wurde zu Kriegsende entweder noch von den deutschen Soldaten unbrauchbar gemacht oder von der Besatzungsmacht konfisziert.

Um diese schlimme Lage in den Griff zu bekommen, wurde bei der Bezirkshauptmannschaft Freistadt eine Bezirksverkehrsstelle eingerichtet. Diese war lange Zeit für den gesamten Personen- und Güterverkehr zuständig. Bis zu 65 Personen arbeiteten an diesem Projekt. Auch private Autobesitzer, etwa 30 Freistädter, mussten ihre Fahrzeuge tageweise für die Belange der Besatzungstruppen zur Verfügung stellen.

Im Laufe des Jahres 1947 hat sich die Situation entspannt und es verkehrten regelmäßig Zugsgarnituren, aber auch Autobusse zwischen der Landeshauptstadt und den Mühlviertler Bezirksorten.

Quelle: Merl, Edmund: Besatzungszeit im Mühlviertel. Anhand der Entwicklung im politischen Bezirk Freistadt (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs 7). Linz 1980.



Die Zivilverwaltung Mühlviertel 1945-1955 und Johann Blöchl. Eine Dokumentation zur Ausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum vom 27. Juni bis 30. August 2015. | Gesamtleitung, Kustos: Kons. Fritz Fellner; Inhaltliche Ausstellungsgestaltung: Kons. Kurt Cerwenka; Leihgaben und Beratung: Kons. Karl Affenzeller; Grafische Gestaltung: Johanna Roiß