Soziale Fürsorge
und Umsiedlung

Kamen die Flüchtlinge im Jahr 1944 noch mit großem Gepäck, mit Lebensmittelvorräten, teilweise auch mit lebenden Schweinen und Geflügel, so bestand der Besitz der Flüchtlinge der Frühlingstage 1945 nur mehr aus Handgepäck. Die Flüchtlinge stammten aus allen Gegenden des besiegten Großdeutschen Reichs, aus dem bombardierten Ruhrgebiet, aus Schlesien und Ostpreußen, aus Wien und vor allem aus dem Banat. Manche Flüchtlingstrecks bestanden beinahe nur aus Frauen und Kindern.

Im Mai 1945 befanden sich in der damals 5.000 Einwohner zählenden Stadt Freistadt durchschnittlich 8.000 Flüchtlinge, der Höchststand, der verzeichnet wurde, betrug 12.000 Flüchtlinge. Im gesamten Jahr 1945 wurden insgesamt 100.000 Flüchtlinge durch die Freistädter Lager geschleust.

Quelle: Merl, Edmund: Besatzungszeit im Mühlviertel. Anhand der Entwicklung im politischen Bezirk Freistadt (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs 7). Linz 1980.



Die Zivilverwaltung Mühlviertel 1945-1955 und Johann Blöchl. Eine Dokumentation zur Ausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum vom 27. Juni bis 30. August 2015. | Gesamtleitung, Kustos: Kons. Fritz Fellner; Inhaltliche Ausstellungsgestaltung: Kons. Kurt Cerwenka; Leihgaben und Beratung: Kons. Karl Affenzeller; Grafische Gestaltung: Johanna Roiß