Thomas Lansius diente 51 Jahre lang drei Herrscher-Generationen des Herzogtums Württemberg. Er blieb trotz zahlreicher Rufe für höchste Ämter seinen Aufgaben in Tübingen treu.
Friedrich I. Graf von Mömpelgard und Herzog von Württemberg (* 1557; † 1608)
Er berief Thomas Lansius 1606 auf den Lehrstuhl für Geschichte, Politik und Beredsamkeit des Collegium Illustre und ernannte ihn gleichzeitig zum „Fürstlichen Rat” und „Visitator der Universität”.
Gemeinsam mit Hans Joachim von Grünthal erneuerte er die Ordnung der Institution und versandte diese gemeinsam mit einer Broschüre an die Fürstenhöfe im gesamten Reich.
Thomas Lansius hielt 1608 die Leichenrede für den Herzog am Collegium Illustre und publizierte diese mehrfach.
Johann Friedrich von Württemberg (* 1582; † 1628)
Herzog Johann Friedrich berief Thomas Lansius auf einen der juristischen Lehrstühle des Collegium Illustre.
1615 hielt Lansius dort die Leichenrede für Sibylla von Anhalt, Herzogin von Württemberg, und 1617 die einzige erhalten gebliebene weltliche Rede zum einhundertsten Lutherjubiläum in Tübingen.
Thomas Lansius fungierte als Bibliothekar für die Buchbestände im Collegium Illustre und auf Schloss Hohentübingen.
1621 fertigte er einen umfangreichen Katalog an, von dem nach einem Brand nur noch eine Abschrift existiert.
Herzog Eberhard III. von Württemberg (* 1614; † 1674)
Während die Fürstenfamilie im Exil lebte, wurde auch Hohentübingen von den Bayern besetzt.
1635 konnte Lansius die Entführung der Bibliothek nach München durch die bayerischen Truppen nicht verhindern.
Unter Herzog Eberhard holte die Universität Tübingen Thomas Lansius wegen seiner überregionalen Berühmtheit 1636 auf einen der juristischen Lehrstühle. Nach dem Tod von Thomas Lansius ordnete Herzog Eberhard eine der drei Trauerfeierlichkeiten für ihn an.
Die Karriere von Thomas Lansius
Sein protestantischer Glaube, seine auf Reisen gewonnenen Erfahrungen und seine Heirat in eine der prominentesten Familien Tübingens sind seiner Karriere förderlich gewesen.
Autor: Franz Pfeiffer, 2017
Thomas Lansius. Flucht und Karriere - Dokumentation der Sonderausstellung im Heimathaus-Stadtmuseum Perg vom 6. Mai bis 26. Oktober 2017.