Thomas Lansius. Flucht und Karriere

Titelseite der Erstausgabe der "Consultatio" - Sujet zur Ausstellung "Thomas Lansius. Flucht und Karriere" | gemeinfrei | © gemeinfrei
Dokumentation der Ausstellung
Thomas Lansius
Flucht und Karriere
Zeitraum:
06.05.2017  -  26.10.2017
Texte:
Pfeiffer Franz
Kuratiert von:
Pfeiffer Franz
Epoche:
Reformation und Renaissance

Im Reformationsjahr 2017 widmete sich das Heimathaus-Stadtmuseum Perg mit Thomas Lansius einer Persönlichkeit aus dem 17. Jahrhundert. Der Sohn des Perger Marktrichters Leonhard Lantz studierte in Tübingen, Marburg und an weiteren Universitäten, er bereiste ganz Europa und ist ein Beispiel eines "Wirtschafts- und Glaubensflüchtlings" der damaligen Zeit. Aufgrund der Gegenreformation war es ihm unmöglich, nach seinem Studium nach Österreich zurückzukehren, um hier beruflich oder konfessionell wieder Fuß zu fassen.

Seine erste Heirat mit der aus einer sehr angesehenen Tübinger Familie stammenden Susanna Schnepf, seine beruflichen Erfolge als Rhetorikprofessor am "Collegium Illustre" und seine guten Kontakte zum herzoglichen Hof hielten ihn schließlich Zeit seines Lebens in Tübingen, wo er schließlich auch starb. Seine zweite Frau, seine Tochter und sein Schwiegersohn ließen ein großes Epitaph in der Stiftskirche Tübingen errichten, das heute noch dort besichtigt werden kann. Europaweit bekannt wurde Thomas Lansius mit der Herausgabe der "Consultatio de principatu inter provincias Europae", einer umfassenden Sammlung von Redeübungen Tübinger Studenten zum politischen Status der europäischen Länder. Als begabter Redner hielt er 1617 in Tübingen eine Festrede zum 100. Reformationsjubiläum.

Ausstellungsgrafik: Manfred Gruber, Grafik-Designer und Künstler