Revolutionäre
Sozialisten

Die Revolutionären Sozialisten beschlossen unmittelbar vor dem Einmarsch der deutschen Truppen im März 1938, ihre Untergrundarbeit vorübergehend für drei Monate einzustellen. Die Nationalsozialisten sollten keine Handhabe gegen die Gruppe bekommen. Anschließend sollte die ursprünglich zentral geführte Organisation in kleine Untergrundzellen aufgesplittet werden, um die Entdeckung  durch die Gestapo zu erschweren. Durch die gemeinsame Verfolgungssituation näherten sich die Funktionäre der Revolutionären Sozialisten und der Sozialdemokraten einander an.

Zu den bekanntesten Gruppen mit sozialistischem Hintergrund gehörte eine Gruppe von Männern, die in den Eisenbahnausbesserungswerkstätten arbeiteten. Ihnen wurden im Frühjahr 1943 das Hören von Feindsendern und die Verbreitung von zersetzenden Nachrichten vorgeworfen. Alle Verhafteten hatten vor 1934 den Sozialdemokraten angehört und wurden nach den Ereignissen vom 12. Februar 1934 Revolutionäre Sozialisten. Sie wurden zu 1 ½ bis 2 ½ Jahren Gefängnis verurteilt. Rudolf Häusl starb an den Folgen seiner KZ-Haft.

Autoren: Josef Goldberger und Cornelia Sulzbacher

Aus: Goldberger, Josef - Cornelia Sulzbacher: Oberdonau. Hrsg.: Oberösterreichisches Landesarchiv (Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus 11).- Linz 2008, 256 S. [Abschlussband zum gleichnamigen Forschungsprojekt des Oberösterreichischen Landesarchivs 2002-2008.]