Welser Gruppe

Zur so genannten Welser Gruppe gehörten Gruppierungen, die in Stadl-Paura, Lambach, Laakirchen, Gmunden, Gschwandt und Linz tätig waren. Ihr gehörten Mitglieder aus den unterschiedlichsten politischen Lagern an. Der Großteil war kommunistisch orientiert, es gab aber auch Katholiken und Großdeutsche. 1944 deckte ein Spitzel der Gestapo die Gruppe auf, daraufhin kam es zu einer Reihe von Verhaftungen, unter anderem in der Linzer Schiffswerft, in der Tabakfabrik, bei der Eisenbahn und in den Stickstoffwerken. Während die Männer zum Teil direkt in das KZ Mauthausen eingeliefert wurden, kamen die Frauen in das Frauengefängnis im Kaplanhof, in dem viele beim Luftangriff vom 31. März 1945 umkamen. Einziger Überlebender im KZ Mauthausen war Richard Dietl, der sich im typhusverseuchten Krankenlager des KZ versteckte. Alle anderen wurden Ende April 1945 auf Befehl von Gauleiter Eigruber kurz vor der Befreiung des KZ in der Gaskammer ermordet.

Autoren: Josef Goldberger und Cornelia Sulzbacher

Aus: Goldberger, Josef - Cornelia Sulzbacher: Oberdonau. Hrsg.: Oberösterreichisches Landesarchiv (Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus 11).- Linz 2008, 256 S. [Abschlussband zum gleichnamigen Forschungsprojekt des Oberösterreichischen Landesarchivs 2002-2008.]