Grenzkonflikte im Mittelalter
Schon der Geboltskirchner Pfarrer Wessiken weist um 1820 auf die leidvolle Geschichte der Grenzregion hin:
„Außer den Schweden- und Bauernkriegen, die hier so verheerend, als irgendwo wütheten, war die hiesige Pfarre an der Grenze Oestreichs gegen Baiern bei den vielfältigen blutigen Differenzen zwischen beiden Nachbarstaaten immer schon in den ersten Tagen der Schauplatz blutiger Ereignisse. Die wenigen an der hiesigen Pfarrgrenze auf dem Hausrukberge gelegenen Blockhäuser schützten wenig, wie die noch auf den hiesigen Feldern vorfindigen nicht tief verscharrten Menschengebeine beweisen. Plünderungen zur Zeit feindlicher Einfälle waren an der Tagesordnung.“
Doch das durch Kriege verursachte Leid der Menschen hatte nicht erst in den Bauernkriegen begonnen.
Die Epoche vom Zerfall der Gaue um das Jahr 1000, bis zur Landwerdung Oberösterreichs um 1260, und bis zu einer gewissen Konsolidierung der Grenzen war geprägt von unzähligen Fehden, Kriegen, wechselweisen Überfällen der Österreicher in Bayern und der Bayern in Österreich. Die Menschen zogen sich in befestigte Städte oder Burgen zurück, bzw. errichteten solche oder flüchteten bei Angriffen in Erdställe unter Wehranlagen oder Bauernhöfen.
1171, 1175 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Otakaren, denen im heutigen Oberösterreich die meisten Adeligen untertänig waren und dem Herrscher von Österreich östlich der Enns, Heinrich II. Jasomirgott. Die Burg Steinbach bei St. Georgen wurde zerstört, Teile des Hausruckviertels verwüstet.
1192 zog Herzog Leopold V. gegen die Ortenberger und verwüstete das Innviertel.
1230 rückten bei Regierungsübernahme Friedrich II. Truppen im Hausruckviertel ein.
1232, 1233 kämpfte der Babenberger Herzog Friedrich gegen Herzog Otto von Bayern. Herzog Otto zog über Ried, den Hausruck und Haag in Babenberger Gebiet, besetzte Wels und zerstörte das Umland. Auch das Kloster Lambach wurde in Brand gesteckt.
1257 kämpfte der Bayernherzog Heinrich gegen Premysl Ottokar II. Zuerst eroberte Ottokar Ried und Schärding, dann musste er sich nach Vöcklabruck zurückziehen.
1266 verwüstete Ottokar abermals das Gebiet zwischen Schärding und Braunau, dann wendete sich sein Kriegsglück. 1.000 Bayern fielen in Oberösterreich ein und plünderten die Gegend um Wels und Vöcklabruck.
1276 fiel Rudolf im Kampf gegen Ottokar in Oberösterreich ein und besiegte ihn.
1283 kam es zu Kämpfen zwischen Albrecht I. und Herzog Otto von Bayern, bzw. seinem Vater Herzog Heinrich. Truppen wurden bei Wels zusammengezogen, doch Herzog Heinrich war schon vor Schloss Starhemberg. Seine Truppen plünderten die Gegend beiderseits des Hausrucks.
1309 - 1311 drang aus Rache für die Eroberung von Neuhaus Friedrich der Schöne in Bayern ein, belagerte Ried und steckte es in Brand.
1322 kämpfte Friedrich der Schöne in der „letzten Ritterschlacht“ gegen Ludwig den Bayern in Mühldorf am Inn. Die Österreicher verloren, die Kampfhandlungen griffen auf österreichisches Gebiet über. Schloss Starhemberg wurde durch Grans von Uttendorf belagert und blieb 10 Jahre von ihm besetzt. Das „Burgensterben“ am Hausruck dürfte mit dieser Schlacht in Zusammenhang stehen.
1363, 1364 belagerten bayrische Truppen das an Österreich verpfändete Schärding, ein Jahr später zog Grans von Uttendorf sengend und brennend durch Österreich und erreichte fast Linz. Ried wiederum wurde von den Österreichern erobert.
Kämpfe bei Haag und um Starhemberg im Mittelalter
Durch seine Lage an einem Übergang über den Hausruck von Österreich nach Bayern und durch seine Nähe zu einem oft umkämpften Schloss wurde Haag häufig in Konflikte und kriegerische Ereignisse mit einbezogen. Auch der Weg der Truppen ins „feindliche Land“ führte meist über Haag.
1171 / 1175 Auseinandersetzungen zwischen den Otakaren, denen im heutigen Oberösterreich die meisten Adeligen untertänig waren und dem Herrscher von Österreich östlich der Enns, Heinrich II. Jasomirgott. Die Burg Steinbach bei St. Georgen wurde zerstört, Teile des Hausruckviertels verwüstet.
1192 Herzog Leopold V. zog gegen die Ortenberger und verwüstete das Innviertel.
1230 rückten bei Regierungsübernahme Friedrich II. Truppen im Hausruckviertel ein.
1232 / 1233 Der Babenberger Herzog Friedrich kämpfte gegen Herzog Otto von Bayern. Herzog Otto zog über Ried, den Hausruck und Haag in Babenberger Gebiet, besetzte Wels und zerstörte das Umland. Auch das Kloster Lambach wurde in Brand gesteckt.
1257 kämpfte der Bayernherzog Heinrich gegen Premysl Ottokar II. Zuerst eroberte Ottokar Ried und Schärding, dann musste er sich nach Vöcklabruck zurückziehen.
1266 verwüstete Ottokar abermals das Gebiet zwischen Schärding und Braunau, dann wendete sich sein Kriegsglück. 1.000 Bayern fielen in Oberösterreich ein und plünderten die Gegend um Wels und Vöcklabruck
1276 fiel Rudolf im Kampf gegen Ottokar in Oberösterreich ein und besiegte ihn.
1283 kam es zu Kämpfen zwischen Albrecht I. und Herzog Otto von Bayern, bzw. seinem Vater Herzog Heinrich. Truppen wurden bei Wels zusammengezogen, doch Herzog Heinrich war schon vor Schloss Starhemberg, seine Truppen plünderten die Gegend beiderseits des Hausrucks.
1309 - 1311 Aus Rache für die Eroberung von Neuhaus drang Friedrich der Schöne in Bayern ein, belagerte Ried und steckte es in Brand.
1322 kämpfte Friedrich der Schöne in der „letzten Ritterschlacht“ gegen Ludwig den Bayern in Mühldorf am Inn. Die Österreicher verloren, die Kampfhandlungen griffen auf österreichisches Gebiet über. Schloss Starhemberg wurde durch Grans von Uttendorf belagert und blieb 10 Jahre von ihm besetzt.
1363 / 1364 belagerten bayrische Truppen das an Österreich verpfändete Schärding, ein Jahr später zog Grans von Uttendorf sengend und brennend durch Österreich und erreichte fast Linz. Ried wiederum wurde von den Österreichern erobert.
Autoren: Irene und Christian Keller, 2012
Der Hausruck als Grenze. Landler/Bandler - Innviertler/Rindviertler - Dokumentation zur Ausstellung im Kulturgut Hausruck und Schloss Starhemberg, in Kooperation mit der OÖ. Landesausstellung 2012.