Zwei neue Staaten - eine Grenze
„Durch die Friedensverträge nach dem Ersten Weltkrieg veränderten sich auch die Grenzen: Verliererstaaten wurden verkleinert, Siegermächte gewannen Gebiete dazu.“
(Karl Vocelka)
Nationen sind keine „natürlichen” Gebilde. Sie müssen durch beharrlich wiederholte Erzählungen und mittels gewalttätiger Umsetzung kultureller Leitbilder installiert und abgesichert werden. Kontrolliert wird der „Volkskörper” mittels einer nachträglich interpretierten Geschichte. Nur wer die Deutungshoheit über die Vergangenheit hat, kann auch in Zukunft nach Gutdün-ken über ein definiertes geografisches Territorium verfügen.
(TMW, Feb. 1917)
Objekte
- zwei Schulwandtafeln, 1895 - Idealisierende Darstellung der Angehörigen der tschechischen und deutschen Volksgruppe in Böhmen
Kuratoren und Texte: Fritz Fellner, Hubert Roiß
Wendezeiten - Hart an der Grenze - Eine Dokumentation zur Sonderausstellung vom 14. April bis 26. Oktober 2018 im Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt.