Mangeln – Pressen –
Plätten – Bügeln

Mangeln
Vor allem große und gerade Wäschestücke, wie Bett-, Tisch und Handtücher, wurden gemangelt bzw. ohne Zufuhr von Hitze gerollt. Die einfachsten Gerätschaften dafür waren eine Rolle und ein Mangelbrett. Nur große Haushalte besaßen eine große Kastenmangel. Eine Walzenmangel mit gegenlaufenden Rollen tauchte erstmals im Jahre 1790 in England auf.

Kastenmangel

Die schwerfällige, auf einem Tisch aufgebrachte Konstruktion, erhielt ihren Namen von einem großen Kasten, der in einem Gerüst frei beweglich gelagert war. Unter diesen Kasten wurden die Wäscherollen geschoben. In den Kasten legte man schwere Steine. Durch den Druck des schwergewichtigen Kastens, der hin- und hergeschoben wurde, wurde die Wäsche gerollt und gepresst.

Erste Bügeleisen
Die Entwicklung des Bügeleisens in Europa wird mit dem Umbruch in der spätgotischen Mode zwischen 1320 und 1340 in Zusammenhang gebracht. Damals löste die nach französischer Manier eng geschnittene, taillierte Kleidung den lockeren Faltenwurf ab.
Die ersten Bügeleisen waren geschmiedete Eisenstücke mit Griff, so genannte Blockeisen, die hauptsächlich in Schneidereien zu finden waren. Die Blockeisen wurden im offenen Feuer erwärmt und mussten sorgfältig gereinigt werden, bevor sie mit der weißen Wäsche in Kontakt kamen.

Kohleneisen/Bolzeneisen
Um den Ruß vom Stoff fernzuhalten, wurden im 16. Jahrhundert Bolzeneisen, auch Stagl-Eisen genannt, entwickelt. Der im Feuer erwärmte Eisenbolzen wurde zum Bügeln in ein hohles Bügeleisen gesteckt, das selbst nicht mit dem Feuer in Kontakt kam. Andere Bügeleisen wurden mit glühenden Kohlen gefüllt. Dieses Kohleneisen verursachte wegen des entweichenden Kohlenmonoxyds häufig Kopfweh und Übelkeit. Ein Rauchabzug sollte den beißenden Qualm von der Büglerin abhalten. Die Kamine wurden für Links- und Rechtshänder konstruiert und sogar schwenkbar geliefert. In der Beschreibung der herstellenden Firma sprach man von einer epochemachenden Neuheit und leicht handlicher Form. Die Werbung von 1904 war schon genauso optimistisch wie heute. Das Eisen wurde in fünf Größen geliefert - von 4 bis 12 kg!

Spirituseisen/Gasbügeleisen
Ein neuer Brennstoff, der Spiritus, kam etwa um 1850 in den USA und ein wenig später auch in Europa auf. Äußerlich glichen die Spirituseisen den Kohleneisen, hatten aber einen kleinen Behälter für Spiritus und einen Brenner im Innengehäuse, der für ca. eine Stunde Bügeln ausreichte. Im Unterschied zu den sonstigen Eisen konnte mit dem Spirituseisen die Temperatur relativ gleichmäßig gehalten werden, die Handhabung war vergleichsweise sauber und die Betriebskosten waren gering.

Ein Grund für die geringe Verbreitung des Spiritus-Bügeleisens mag gewesen sein, dass zur gleichen Zeit die Gasbügeleisen entwickelt wurden, mit denen erstmalig Bügeleisen auf den Markt kamen, die einen kontinuierlichen Arbeitsprozess ohne Aufheizunterbrechung gewährleisteten und sogar eine einigermaßen verlässliche Temperaturregelung durch Verstellen der Flammengröße ermöglichten.

Elektrisches Bügeleisen
Der Vorarlberger Friedrich Wilhelm Schindler, der Gründer der Firma Elektra Bregenz, war der Pionier des elektrischen Bügeleisens auf dem europäischen Festland. 1888 stellte er das erste funktionsfähige Produkt vor. 1897 erschien ein elektrisches Bügeleisen in den Verkaufslisten von AEG. Die besonderen Vorteile waren das geringe Gewicht, die Sauberkeit sowie der Bedienungskomfort. Zudem brauchte es keine Extrainstallation, abgesehen von einem Anschluss ans Stromnetz, sondern das Bügeleisen konnte - durch einen in die Schraubfassung der Glühlampe eingefügten „Räuber“ - an die Lichtleitung angeschlossen werden.

Die Vorzüge des elektrischen Bügeleisens lagen also auf der Hand, sodass sich die Diskussion um die Frage, welche Art von Eisen zu kaufen sei, erübrigte. Ein Problem war anfangs allerdings, dass man die elektrischen Bügeleisen nicht regulieren konnte. Sie heizten sich immer weiter auf. Um Unfälle zu vermeiden, wurde die Leistung auf 500 Watt begrenzt. Dies führte jedoch dazu, dass das Eisen nie richtig warm wurde.

Reglereisen
Das Problem der Überhitzung wurde durch die Erfindung des Thermostats (Birkareglers) 1925 gelöst. Dieser schaltete das Gerät aus, sobald es zu heiß war. Somit konnte man höhere Leistungen zulassen. Durch die Kombination mit Wassertank und Dampfdüse wurde das Bügelergebnis letztendlich verbessert.

Autorin: Ingeborg Micko, 2008

Das bisschen Haushalt ...“ Geräte und Techniken im Wandel. Dokumentation zur Sonderausstellung im Stadtmuseum Wels-Burg vom 25. Juni bis 26. Oktober 2008.