Der moderne Haushalt ist in den letzten beiden Jahrzehnten fast zu einem Maschinenpark geworden. Von den Standardgeräten der 1970er Jahre gehören die so genannten langlebigen Gebrauchsgüter wie Waschmaschine, Gefrierschrank und Fernseher heute in mehr als drei Viertel aller Haushalte ebenso zur Ausstattung wie das Telefon (Handy)
und eine Vielzahl Kleingeräte: Kaffeemaschine, Mixer, Toaster, DVD-Player und Computer sind nur einige Beispiele dafür. An dieser Entwicklung werden zum einen der gesteigerte Wohlstand breiter Schichten der Bevölkerung und die fortschreitende Technisierung auch privater Lebensbereiche deutlich, zum anderen ist sie sichtbarer Ausdruck einer veränderten Lebensführung.
Der Fortschritt hat bei allem Positiven auch Unwissenheit und Inkompetenz wachsen lassen und neue Abhängigkeiten geschaffen. Die Maschine hat uns zunächst in die Rolle des Zauberlehrlings versetzt, dann zu ihrem Diener gemacht. Nicht sie dient uns, sondern wir bedienen sie. Schlechte Pflegedienste quittiert sie mit Versagen, so dass wir gezwungen sind, das Brot wieder mit dem Messer zu schneiden. Das Hauswirtschaftliche Forschungsinstitut in München hat allerdings die Vorteile des rationallen Brotschneidens errechnet: Danach braucht man um zwölf Scheiben Brot mit der Hand zu schneiden, einschließlich der Zeit für das Messerholen und das Nehmen des Brotes aus der Brotdose, 2,28 Minuten. Um zwölf Scheiben Brot mit der Brotmaschine zu schneiden, sind aber nur 0,83 Minuten nötig. Das ergibt im Jahr eine Zeitersparnis von 17,7 Stunden oder 64 Prozent!
Wo ist diese ersparte Zeit geblieben?
Autorin: Ingeborg Micko, 2008
„Das bisschen Haushalt ...“ Geräte und Techniken im Wandel. Dokumentation zur Sonderausstellung im Stadtmuseum Wels-Burg vom 25. Juni bis 26. Oktober 2008.