Plattenspieler
und Tonbandgerät

Grammophon
Der Amerikaner Emil Berliner meldete 1887 seine Erfindung des Grammophons zum Patent an. Es stellte eine wesentliche Weiterentwicklung des Phonographen von Thomas Alva Edison (1877) dar. Die grundlegende Neuerung bestand darin, dass er statt der Walze eine runde Platte als Tonträger verwendete. Die Schallplatte war geboren. Auch Berliner benutzte noch Schalltrichter, Membran und Nadel, aber ein anderes Tonaufzeichnungsverfahren. Berliner ließ seine Nadel nicht auf- und abschwingen, sondern in einer waagrechten Rinne mehr oder weniger weit nach rechts oder links ausschlagen.
Der erste elektrische Plattenspieler mit Röhrenverstärker und Lautsprecher anstelle des traditionellen Schalltrichters war das Brunswick Panatrope, das 1925 von der Brunswick Company hergestellt wurde. Seit 1927 kamen auch im deutschsprachigen Raum die ersten elektrischen Plattenspieler zum Verkauf (Deutsche Grammophon AG).

„Lautschriftträger“
Um die Störgeräusche des Drahttongerätes abzumildern, suchte der Dresdner Ingenieur Fritz Pfleumer Ende der 1920er Jahre nach einem besser geeigneten Tonträger. 1928 meldete er seinen „Lautschriftträger“ zum Patent an, das ihm AEG kurz danach abkaufte. Das erste Tonbandgerät der Welt, das Magnetophon K1, stellte die AEG auf der Funkausstellung 1935 vor. Das Kunststoffband hatte eine magnetisierbare Beschichtung aus Eisenoxid.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die analoge Technik weltweit durch. Das Magnetophon wurde in den 1960er Jahren vom Kassettenrekorder abgelöst (1964 Philips EL 3300).

Drahttongerät
Der dänische Physiker Valdemar Poulsen erfand um 1890 ein Gerät für magnetische Schallaufzeichnungen, den Telegraphon. Ein Mikrofon übermittelte Schallsignale an einen Elektromagneten, dieser magnetisierte einen dünnen Stahldraht im Rhythmus der Sprachschwingungen. Nach der Aufzeichnung konnten die Töne mit Telefonhörern angehört werden. Der verwendete Stahldraht war jedoch schwer zu handhaben. Einmal gerissen, musste er gelötet werden, was zu starken Störgeräuschen führte.
Drahttongeräte waren in den USA in den 1940er und 1950er Jahren weit verbreitet, in Deutschland und Österreich erreichten sie nur untergeordnete Bedeutung.

Autorin: Ingeborg Micko, 2008

Das bisschen Haushalt ...“ Geräte und Techniken im Wandel. Dokumentation zur Sonderausstellung im Stadtmuseum Wels-Burg vom 25. Juni bis 26. Oktober 2008.