Auswirkungen
auf Osteuropa

Bulgarien
Nach Massendemonstrationen und Streikdrohungen wird der bulgarische Staatschef Todor Schiwkow am 10. November 1989 entmachtet und von Außenminister Petar Mladenow abgelöst.

Die Oppositionsgruppen schließen sich im Dezember 1989 zur „Union der demokratischen Kräfte“ zusammen. Erst am 26. Dezember zeigt sich die kommunistische Partei zu Gesprächen mit der Opposition bereit. Der Übergang zur echten Demokratie dauert jedoch bis zum November 1990.

Am 16. Jänner 1990 beginnen die Gespräche am „Runden Tisch“.

Rumänien
Bei einer inszenierten staatlichen Großkundgebung am 21. Dezember 1989 in Bukarest wird eine Aussprache des Staatsführers Ceausescu immer wieder durch laute Sprechchöre unterbrochen.
Die Geheimpolizei Securitate greift rücksichtslos durch, mehrere Tote sind zu beklagen. Die Aufstände dauern aber auch am nächsten Tag an, große Teile der Armee verbinden sich mit der Freiheitsbewegung. Am 22. Dezember wird der Diktator gestürzt und gemeinsam mit seiner Frau Elena von der Armee verhaftet. In mehreren Städten kommt es noch zu schweren Kämpfen mit der Securitate.
Nicolae und Elena Ceausescu werden am 25. Dezember 1989 zum Tode verurteilt und erschossen. Der „Rat der Front der Nationalen Rettung“ ernennt am Tag darauf Jan Iliescu zum provisorischen Präsidenten. Freie Wahlen werden versprochen. Die Unabhängigkeit der baltischen Staaten erfüllt sich erst 1990/91.

Autor: Kurt Cerwenka, 2019

Das Jahr 1989: Entgrenzen - Die Samtene Revolution. Dokumentation zur Sonderausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 13. April bis 2. Juni 2019.